Dieser Krimi von Agatha Christie ist sehr raffiniert aufgebaut: die vielen Fakten, die sich wie am Schnürchen aneinander reihen, scheinen an sich ganz klar zu sein… und doch kommen die Ermittler einfach nicht weiter! Wieder einmal mehr haben alle, die irgendwie in Frage kommen könnten für die Tat ein entsprechend niet- und nagelfestes Alibi. Die einzige, die stuzt und nicht alles für bare Münze nimmt, ist Miss Marple:
In diesem Krimi ist der Mord bereits auf den ersten Seiten passiert - man ist also von Anfang an bei den Ermittlungen der Polizei (aus zwei Grafschaften), einem ehemaligen Scotland-Yard-Chef - und natürlich Miss Marple dabei. Diese hat eine ganz eigene Art, Schlüsse zu ziehen - sie sieht in allem Analogien zu ihren Dorfleuten - jeder quasi ein Archetyp, der sich zur Entschlüsselung von Fakten eignet - deren Verschlüsselung nur ihr auffallen!
Trotz Ermittlungen und vielfältigen Aussagen klärt sich der Fall nicht - im Gegenteil, plötzlich gibt es eine weitere Tote und weitere Ungereimtheiten - und als man dann endlich das Gefühl hat, den Täter entlarvt und erwischt zu haben… kommt Miss Marple in Fahrt - und bringt mit ihrem Riecher die Kehrtwende - der Schluss dramatisch, raffiniert - und verblüffend. - Ein gelungener Krimi, der die Spannung bis zum Schluss hält, auch wenn ich den einen oder andern Vergleichsdialog (Dorfanalogien) etwas ermüdend fand.