Paulo Coelho erzählt eine vordergründig einfache Geschichte. Sie ist spannend, sprachlich interessant, hat eine klare Hauptfigur sowie Erzählachse und ist verhältnismässig kurz für einen Roman (174 Seiten in meiner Taschenbuch-Version). Als Leser:in begleitet man den Schafhirten Santiago auf durch einen nächtlichen Traum ausgelösten Reise. Diese Reise ist nicht irgendeine Reise, sondern die eine, die seines Lebens.
Wer dieses Buch einzig mit dem Kopf zu lesen versucht, wird es am Ende wohl enttäuscht oder gar etwas gereizt zur Seite legen. Es will mit dem Herzen gelesen werden. Denn in Wahrheit ist es überaus vielschichtig und trägt unglaublich wertvolle Botschaften zwischen den Zeilen. Ich glaube, dass es einen als Leser:in unterschiedliche Botschaften erkennen erkennen lässt, je nach dem, an welchem Punkt man in seinem Leben stehst. Es ist wie ein Spiegel, in welchem immer neue Facetten seiner selbst erkannt werden können, wenn man es in sich nachhallen und wirken lässt - und eben mit dem Herzen liest.
Das ist eines der wenigen Bücher, die ich mehrmals lese. Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn es das nächste Mal Zeit sein wird. Was auch immer ich dann von mir darin erkennen werde.