Das Buch beginnt damit, dass der kleinere Bruder von Max von Grösseren eingekreist wird und so in die Enge getrieben wird, dass er sich in einen Wehrschacht treiben lässt. Nicht genug, die Drangsalierer schmeissen mit Ziegelsteinen nach dem Opfer, ein deutlich kleineres und schwächeres Kind, das einen Herzfehler hat. Das stirbt. Max steht leicht entfernt und sieht da zu, wie alle unbeteiligten Kinder. Sie alle wissen, dass es kein Unfall war. Für Max auch irgendwie klar, dass der feinsinnige Bruder, der lieber mit den Mädchen gespielt hat, das ideale Opfer war. Doch wir sind im Aufbau des Nachkriegsdeutschland, es muss alles laufen. Die Erwachsenen sehen weg, für sie ist es Unfall. Max flüchtet sich in Streifzüge in die Natur. Er ist sensibel, er hat einen Zugang zu den kleinen Wunder der Natur, die ihn umgeben. Seine Rolle als Zugezogener in der bayrischen Provinz macht ihn aber weiterhin zur Zielscheibe des Haupttäters in der Schule. Doch langsam schließ er Freundschaft mit anderen in der Klasse. Langsam finden sich Wege, um dem Mobbing dieses Täters und seiner Freunde die Stirn zu bieten. Während die Erwachsenen mit sich beschäftigt sind, eskaliert der Konflikt in einen Showdown. Nebenbei verliebt sich der heranwachsende Max. Aber auch im Umgang mit seiner erwachenden Sexualität ist Max allein und überfordert. Er überschreitet hier Grenzen…..Volker Widmann trifft in diesem Buch einen Ton, der sich mit den ganz grossen Stimmen der deutschen Literatur messen kann. Es gelingt ihm auf unvergleichliche Art diese Kälte der Nachkriegsjahre zu beschreiben. Die Gefühlswelt der Jungen, die sehen, was schief läuft, und die nicht gehört werden wollen. Von Anfang an entwickelt dieses Buch einen erzählerischen Sog, und beeindruckt mit einer Intensität, die man selten findet.