Das Buch klang vom Klappentext her sehr interessant, auch wenn ich nicht genau wusste, wo das hinführen könnte, aber ich war gespannt darauf und wurde dann auch nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Das Buch war wirklich unglaublich gut.
Die Welt von Tokito ist wirklich unglaublich aufgebaut worden. Ich mochte die Atmosphäre, die von der ersten Seite an herrschte. Gewisse Fantasyelemente unterstützen hier diese dystopische Welt von Tokito, in der in jeder Ecke Gefahr oder Verrat stecken kann und in welcher man kämpfen muss, wodurch sich die schönen Momente nur umso mehr lohnen. Der Weltenaufbau und die einzelnen Clans wurden dementsprechend gut aufgebaut und passten sich dieser Atmosphäre an. Einfach nur unglaublich und ich persönlich sehe darin ein Potential auf ein mögliches SpinOff (und sei es nur eine Kurzgeschichte) aus einer komplett anderen Perspektive in dieser Stadt.
Dieses Gefühl spürte man bei allen drei Perspektiven auf ihre eigene Weise gut. So wurden auch gleich die Charaktere auf eine besondere Weise ausgebaut und alle hatten mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen, um irgendwie durchzukommen. So mochte ich zum Beispiel bei Ryenne sehr, wie gezeigt wurde, wie genau die Regeln der Schmetterlinge auch durch den strengen Alltag Tokitos helfen und sie selbst dadurch gelernt hat, auf ihre besondere und teils auch manipulative Weise durchzukommen. Sie war zwar von allen wohl die, die die kleinste Perspektive hat, aber einen wohl gleichzeitig auch das grösste Wachstum.
Erin selbst war in dieser Hinsicht schon immer etwas selbstständiger und weiter. Was ich hier absolut mochte, war wie Mikko immerzu ihr fester Anker blieb. Unter den Charakterbildern war er ja nicht abgebildet und ich hatte immerzu Angst, dass da irgendwann noch nähere Verbindungen zwischen ihr Kieran durch mehr Konflikte und Aufeinandertreffen entstehen könnte, was nie passierte. Das war ein frischer Wind, denn die beiden waren in ihren Geschichtssträngen nur locker miteinander verbunden, während die Treue bei Erin und Mikko bestehen blieb, was beide auch eine gewisse Reife gibt und natürlich ein wichtiger Punkt bei dem Kampf gegen den Dämon ist. Kompliment dafür.
Ich weiss nicht, ob das nun der Auftakt einer Reihe ist oder ein Einzelband bleibt. Geschichte genug wäre da für einen zweiten Band und das Ende ist offen genug, aber irgendwie passt mir das hier sogar mal, falls es ein Einzelband bleiben würde. Diese Ungewissheit, ob es nun ein eindeutiges Happy End geben wird passt einfach zu Tokito selbst, auch wenn ich unglaublich gerne mehr von dieser Welt sehen würde. Von mir gibt dafür klare fünf Sterne und einen Platz unter meinen Favoriten für dieses Buch.