Auf dieses Buch bin ich per Zufall durch eine Buchbloggerin gestossen. Normalerweise sind New Adult Romane nicht wirklich meins, aber irgendwie hat es mich dennoch sehr neugierig gemacht. Schon allein das Cover, weil es so bunt ist und glitzert (ich mag eigentlich kein Bling Bling) hat mich neugierig gemacht. Nun wollte ich der Geschichte eine Chance geben und freute mich auf die Show.
Dawn ist Hals über Kopf von zu Hause abgehauen, weil sie eine schwierige Entscheidung zu treffen hat, sich aber noch nicht im klaren ist, was das Beste eigentlich für sie ist. Sie landet in Liberton, wo ihre beste Freundin studiert und sie schleppt sie ins Jax. Eine sehr bunte und aussergewöhnliche Bar, mit einem sehr gutherzigen Besitzer: Emery. Er lässt sie bei sich fürs erste wohnen, bis sie weiss, was sie möchte. Der zweite Besitzer, Silas, ist auf dem ersten Blick eher distanziert und kühl. Eigentlich zu Recht, denn sie verrät den beiden nicht, warum sie von zu Hause weggelaufen ist. Doch Dawn fühlt sich von Tag zu Tag wohler, lernt neue Leute kennen, geniesst die ausgefallenen und bunten Drag-Queen-Abende und verliebt sich so ziemlich schnell in das Jax. Doch sie ahnt noch nicht, dass die Besitzer der Bar auch ihre Geheimnisse und mit ihren Dämonen zu kämpfen haben.
Ich bin sehr schnell in die Geschichte reingekommen und hab auch gleich Dawn ins Herz geschlossen. Ihre beste Freundin Nellie ist ja das komplette Gegenteil von ihr, was ich sehr erfrischend fand. Schon als wir zum ersten Mal das Jax kennenlernten, war ich auch wie Dawn hie und weg. Mir gefiel die ganze Stimmung und vor allem die Drag Abende sehr. Mal was ganz anderes, im positiven Sinne. Ich liebte all die Jax-Familie-Charaktere. Emery, der herzensgute. Silas, der kühle und der Kopf der Bande. Emberly konnte ich erst später gut einschätzen, aber ihre Art ist sehr schwesterlich, wenn man das so sagen kann. Tate und Cole sind einfach cool und ihre gegenseitliche Art gefiel mir unglaublich gut. Dawn hatte Glück, bei ihnen zu landen und das wusste sie auch. Nach und nach erfuhren wir, mit was die Besitzer alles zu kämpfen haben, was mich wirklich schockierte. Deren Vergangenheit hat mich sehr berührt und musste ebenfalls mit Tränen kämpfen. Ich fühlte mit ihnen mit und wollte, dass das Jax gerettet wird. Eine Liebesgeschichte hat natürlich auch nicht gefehlt. Sie war zwar nicht im Vordergrund, aber für mich passte das gut in dieser Geschichte. Einerseits ging es etwas zu schnell, andererseits war es genau richtig. Dieses Buch ist ein Wohlfühlbuch und ich liebte die ganze Atmosphäre, weswegen es für mich vollkommen rund war. Für jene, die das nicht so gerne mögen, dass alles etwas zu schnell geht, wird wahrscheinlich die Augen verdrehen. Ist daher Ansichtssache. Mich hat es überzeugt. Was mich wirklich gestört hat war, dass Dawn nicht den Mut hatte zu sagen, was ihr fehlte. Natürlich, auch ich hätte Bedenken, wie mich die anderen danach behandeln würden. Auch ich hasse mitleidige Blicke. Aber sobald das Vertrauen da war, vor allem als sie und Silas sich näher kamen, hätte sie es langsam mal ansprechen sollen. Dennoch bin ich froh, dass Dawn für sich die richtige Entscheidung getroffen hat.
Dieses Buch redet über sehr viele Themen, die leider noch in der Gesellschaft problematisch ist. Zum anderen eben wegen den Drag Queens, also LGBTQ. Ich empfand es sehr tiefgründig und es regt definitiv zum nachdenken an. Solche Situationen passieren leider noch viel zu oft, von daher konnte mich die Autorin von ihrer Geschichte überzeugen. Es war witzig, traurig, sarkastisch, tiefgründig, emotional, verrückt und bunt. Kein Hightlight-Buch aber definitiv ein Wohlfühl-Buch, das ich nicht mehr missen möchte.