Graf Alexander Rostov wird 1922 mit 30 Jahren zum Tod verurteilt. Die Strafe wird umgewandelt in einen lebenslangen Hausarrest. Der Graf wohnt dazumal in einer angenehmen Suite in Moskaus angesagtestem Hotel und muss in eine Kammer umziehen, wo er fortan lebt. Der Roman spielt also in diesem Hotel, das über mehrere Restaurants, eine Näherei, einen Coiffeursalon etc. verfügt. Es ist faszinierend, wie Amor Towles diesen Mikrokosmos und das Leben des Grafen und seines Umfelds beschreibt. Dabei darf man die Geschichte Russlands zwischen 1922 und 1954 miterleben.
Die Art, wie der Graf sein Leben gestaltet, die Bekanntschaften, die er schliesst, die Beziehungen und nicht zuletzt, das Wesen, das er unter diesen speziellen Umständen entwickelt ist einfach nur faszinierend.
Der Aufbau des Buches ist ausgesprochen gut gelungen. Es ist spannend und immer wieder überraschend. Dabei ist die Sprache stets gepflegt, klar und einfach. Unbedingt lesenswert.