Irgend jemand im Verlag wird sich jetzt ärgern, dass er das Buch nicht mit “Klima, Pandemien und der Untergang des römischen Reiches” untertitelt hat. Nicht nur hätte es dem Buch einen zusätzlichen aktualitätsgetriebenen Verkaufsschub gegeben, es hätte auch besser gepasst. Die drei grossen Pandemien, die das Kaiserreich in ihren Grundfesten erschütterten haben wesentlich zum Abstieg beigetragen und werden entsprechend gewürdigt.
“Fatum” ist eine zeitige Erinnerung, welchen Einfluss das Klima sowohl auf den Aufstieg wie den Untergang der römischen Zivilisation hatte. Die einfachen Erklärungen, die Julius Cäsar, den Fall der Republik oder eine Reihe von schlechten Kaisern für alles verantwortlich machen greifen halt doch zu kurz. Es ist vielmehr faszinierend, wie gut die Römer mit diesen Schocks umgegangen sind und wie resilient ihre Kultur war. Dass es am Ende halt doch nicht gereicht hat, kann durchaus als Warnung verstanden werden.
Harper schreibt klar und sehr gründlich, vielleicht etwas zu gründlich. Das Buch hätte durchaus hundert Seiten kürzer sein können, aber langweilig ist es dennoch nie.