Nach «Ich bleibe hier», ist mit «Wenn ich wiederkomme», Marco Balzano ein weiterer «Wurf» gelungen. Balzano versteht es brillant Menschen und ihre Verbundenheit «mit der Scholle» ins Zentrum seiner Romane zu stellen. Menschen, die verwurzelt sind in ihrer Heimat aber im Laufe ihres Lebens entwurzelt werden. In beiden hier erwähnten Büchern geht es im Grundsatz um ökonomische Entscheidungen für das entsprechende Handeln. Familien, die gerade deswegen auseinandergerissen werden, ihre Wurzeln jedoch nicht verlieren möchten. Sie sind getrieben von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für ihre Lieben zu Hause. Dafür werden Opfer in Kauf genommen, um die finanzielle Basis zu legen. Was dabei völlig ausgeblendet wird ist, dass durch das Fernbleiben die soziale Grundlage für eine intakte Familie zerstört wird. Eine Realität die sich bis heute in unzähligen Fremdarbeiter- und Migrantenfamilien widerspiegelt.
Zu guter Letzt stellt Balzano die Frage bezogen auf die unzähligen Fremdarbeiterinnen die im Sozialwesen tätig sind: «Stell dir mal vor, die würden streiken. Nicht einen ganzen Tag, nur eine Stunde. Alles stände still. Die Söhne und Töchter der Alten müssten ihre Arbeit ruhen lassen und nach Hause kommen, sie müssten sich selbst die Hände schmutzig machen, wenn sie die Väter wuschen und umzogen, die Mütter aus den Betten hoben und vielleicht würden wir dann nicht länger so unsichtbar sein, verborgen in den Häusern. Eingeschlossen in den Zimmern.» Nicht selten platzen die Träume. Es gelingt nicht, Geld auf die Seite zu legen. Zu Hause leben sie ein Leben, von dem die Gastarbeiterinnen nichts mitbekommen und wenn sie wiederkommen?