Sie ist mitten im Dienst bei der Southwark Police, als die junge Polizistin Philomena McCarthy mit ihrem Partner zu einem Fall von häuslicher Gewalt bestellt wird. Eine Frau wurde verprügelt und der Täter ist niemand geringeres als Detective Sergeant Darren Goodall. Er ist ebenfalls Polizist und arbeitet bei der Metropolitain Police. Philomena hilft der jungen Tempe und schließt Freundschaft mit ihr. Tempe erzählt Philomena aus ihrer Vergangenheit, dabei fallen der Ermittlerin mehrere Ungereimtheiten auf.
Die Geschichte ist vom Aufbau her eher einfach gehalten und der Autor hat darauf verzichtet, komplizierte Zeit oder Perspektivwechsel einzubauen.
Die ganze Geschichte wird in Ich Perspektive von der jungen Polizistin erzählt. Ich empfand das als wohltuend, denn so kann man sich völlig auf die Erlebnisse von Philomena McCarthy konzentrieren. Denn die verfügt über so ein abwechslungsreiches Leben, dass dies an Aufregung genug ist. Philomena, die gegen den Willen ihres Vaters Polizistin geworden ist, hat ein schweres Erbe zu tragen. Denn ihr Vater ist ein stadtbekannter Krimineller und bewegt sich in mafiaähnlichen Kreisen. Der Clan McCarthy handelt mit Drogen, Erpressungen gehören zur Tagesordnung und sie schrecken auch nicht vor Mord zurück. Da erstaunt es nicht, dass Phil bei der Polizei nicht das beste Ansehen genießt.
Zudem steht Philomena kurz vor der Hochzeit mit ihrem Freund Henry Chipman und dessen Eltern sind gar nicht begeistert von der zukünftigen Schwiegertochter im Anbetracht deren Familie. Dazu kommt dann auch noch der David gegen Goliath ähnliche Kampf gegen den angesehenen DS Darren Goodall. Phils Leben ist ganz schön turbulent und sie kämpft gegen Verdächtigungen, ihren Ruf, aber auch gegen Korruption und aggressive Polizeibeamte.
Die Geschichte rund um Phil startet nicht unbedingt thrillergerecht. Der Autor lässt sich viel Zeit, um uns Leser in die Lebensumstände von Phil einzuführen. Doch plötzlich ist man mittendrin in einer Handlung voller Gewalt, Lügen, Korruption und manchmal weiß man gar nicht mehr, wem man was glauben kann.
Als bekennender Fan von Michael Robotham habe ich auch sein neustes Werk mit Genuss gelesen. Er versteht es hervorragend eine unheimliche Atmosphäre, die man regelrecht zwischen den Zeilen spürt, entstehen zu lassen. Seite für Seite ist dann auch bei mir der Verdacht aufgekommen, dass nicht alle Figuren das sind, wofür sie sich ausgeben. Ich fand es so spannend, zu erfahren, was hinter der eigentlich alltäglichen Sache einer Frauenfreundschaft steckt, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Zum Schluss konnte mich der Autor nicht nur komplett überraschen, sondern auch beeindrucken. Es ist nicht einfach, eine Geschichte, die lange klar erscheint, durch eine überraschende Wendung noch besser zu machen. Eine Wendung, die eine Auflösung mit sich bringt, die im Nachhinein nicht nur stimmig ist, sondern noch dazu nachhallt.