Auch wenn dies mein erster Krimi von Neele Neuhaus war, habe ich sehr schnell den Zugang zu den aus den Vorgänger-Romanen bekannten Figuren gefunden. Der Kriminalfall ist unabhängig von den anderen Bänden und kann problemlos ohne diese zu kennen gelesen werden. Das Buch hatte mich ohnehin schon Dank des äusserst ansprechenden Covers neugierig gemacht - und spätestens mit dem Prolog hatte mich Neuhaus an der Angel.
Die Handlung wird in einzelne Ermittlungstage unterteilt und wird in einer sehr süffigen Sprache erzählt. Nebst dem Ermittlerteam kommt eine relativ grosse Schar an Figuren vor. Gerade zu Beginn fällt es etwas schwer, den Überblick zu bewahren, weshalb die Personenübersicht vorne im Buch oft zum Einsatz kommen kann. Auch später in der Geschichte kann diese hilfreich sein.
Während die Ermittlungen und die damit verbundenen Nachforschungen und Befragungen vorangehen, webt Neuhaus dazwischen geschickt etwas persönlichere Geschichten einzelner altbekannten Figuren ein, sodass man Vieles über sie erfährt. So ist es auch Neulingen wie mir möglich, ohne alles nachlesen zu müssen, genug über die Vergangenheit zu erfahren und so die weitere Entwicklung mitverfolgen zu können und sie so besser kennenzulernen. Es wird auf frühere Ereignisse angespielt, was einen neugierig darauf macht, die entsprechenden Bände dann noch zu lesen.
Der Mordfall an sich und die Suche nach dem Täter sind hochspannend, man ertappt sich beim Rätseln, Verdächtigen und Theorien aufstellen. Bis zur Auflösung am Schluss ist man nicht sicher, was denn nun genau Sache war bzw ist - und das ist gut so! Wer hat schon Lust einen Krimi fertig zu lesen, bei dem schon früh klar ist, wer die Tat begangen hat? ;-)
Gleichezeitig gebe ich für die Auflösung einen Abzug: Während sich die Autorin für die Handlung Zeit lässt und detailreich beschreibt und schildert, kommt der Schluss etwas abrupt und plötzlich geht es ziemlich zackig. Da hätte ich mir etwas Ausführlicheres gewünscht.
Nichtsdestotrotz macht „In ewiger Freundschaft“ Spass und weckt die Lust auf die Lektüre der anderen Bücher aus der Reihe.
Ich kann In ewiger Freundschaft vorbehaltlos allen Krimifans empfehlen und wünsche viel Spass bei der Lektüre.