Motte ist gerade 15 jährig, wir befinden uns Ende der Siebziger-Jahre, und erzählt uns aus seinem Leben. Da läuft vieles anders, als vor einigen Wochen erahnt. Hatte er da noch vor einigen Wochen 2 Flaschen Amselfelder mit seinem besten Freund Bogi versteckt, um in Ruhe die Risiken und Nebenwirkungen zu erproben, liegt dieser jetzt krank im Spital. Mottes Eltern trennen sich. Und das Mädchen, das er anhimmelt, das fummelt mit dem Austauschschüler herum, der sie beim Kinobesuch begleitet. Sie ziehen in eine Wohnung, das Haus seiner frühen Kindheit bei Bogi um die Ecke wird verlassen. Bogi besucht er im Krankenhaus, doch der Zustand seines krebskranken Kumpels überfordert ihn. Doch es gibt auch Lichtblicke, seine neue Liebe Steffi etwa, oder jener Plattenladen, der in der Stadt eröffnet, und den er mit dem einigermaßen genesenen Bogi besucht. Das Buch endet aber nicht mit einem Happy-End, aber es ist so furios und genial erzählt, dass man es nicht aus den Händen legen mag. Matthias Brandt schafft mit Motte eine Erzählstimme, die in ihrer saloppen träfen Sprache das eigene Leben und das Leben seiner Umwelt so gewollt cool und doch so herzergreifend erfasst, das man mitunter grinsen und leer schlucken muss innert weniger Zeilen. Und Brandt schafft es, diese Zeit, in der er selber jung war, so plastisch zu schildern, ohne sie zu verklären. Ein bisschen Wehmut ist trotzdem unvermeidlich, denn Leute es gab mal Plattenläden und man hat sich mit Wörtern über Musik debattiert, statt 👍🤣 ver versendet.