Zusammen mit dem Autor Sören Urbansky auf eine monatelange Reise gehen an den Ufern des Amur, resp. in der Umgebung dieses Flusses.
Die Reportage ist sehr lebendig abgefasst, ich kann mitreisen, miterleben. Der Autor kennt die Gegend, die Bevölkerung, Politik, Geschichte, Wirtschaft und die geographischen Umstände bestens. Er kann auch mit früheren Aufenthalten vergleichen.
Es ist spannend, mit ihm in Zug, Bus, Taxis unterwegs zu sein, die Berichte über die Landstriche, die vorbeiziehen, die Gespräche mit den Fahrern oder anderen Fahrgästen, aber auch mit Bekannten bringen so viel über alle Aspekte des Lebens und der Umgebung zum Vorschein. Besuche in Museen kommen zum Zug, aber auch Gespräche über Politik beim Snookerspiel. Gesellschaftliche Probleme, Konflikte zwischen China und Russland, Themen um die Mongolei und die Mandschurei.
Das Buch liest sich sehr angenehm, nicht als Wissensvermittlung, sondern als Erzählung im Rahmen von Begegnungen, Gesprächen, wobei immer wieder ausgeholt und erläutert wird.
Neben all diesen Themen sind auch die Verkehrsverbindungen interessant und deren Entwicklung, beispielsweise die transsibirische Eisenbahn oder der Ostexpress durch die Mandschurei und damit auch die Berichte über Handelsbeziehungen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen, wenn jemand gerne auf diese Art auf Entdeckungsreisen geht, viel über Hintergründe von vielleicht unbekannten geschichtlichen Aspekten erfährt, von bestehenden und historisch gewachsenen Konflikten der Regionen erfährt und auch wirtschaftliche und geopolitische Zusammenhänge erfahren möchte.
Die Zeittafel im Anhang gibt wertvolle Auskünfte über die Geschichte und auch über die Entwicklung der Verbindungen mit der Eisenbahn.