Nach den Abschlussprüfungen sind Partys angesagt! Doch dann erfährt Olivia, dass ihr Lehrer ihre Note noch nicht eingetragen hat. Zusammen mit ihren Freunden schmiedet sie einen Plan, den Kurs heimlich nachzuholen. Neben dem ganzen Stress ist da noch Leo, der ihre Gefühle verrückt spielen lässt …
Meine Meinung
Der Anfang des Buches konnte mich leider nicht überzeugen: Zu viele Namen, es ist zu viel Chaos und ich verstand nicht genau, was los ist.
Direkt in die Geschichte einzusteigen, ist nie eine schlechte Entscheidung, um die Leser:innen so schnell abzuholen. Aber hier wirkt es zu gewollt auf mich. Olivia, die Protagonistin, hat eine grosse Familie, die alle in der Nähe voneinander wohnen. Sie kennen sich sehr gut und haben alle eine enge Bindung zueinander. Bis zu einem gewissen Grad finde ich dieses Szenario realistisch. Aber in dieser Geschichte kommt es mir zu gewollt rüber, als hätte die Autorin diesen familiären Aspekt unbedingt in diesem Ausmass in diese Geschichte integrieren wollen.
Wenn sich Olivia mit anderen, wie zum Beispiel mit ihren Freundinnen oder ihren Cousins und Cousinen unterhält, wirken die Gespräche sehr kindisch. Was ich akzeptieren würde, da es sich um ein Young Adult Buch handelt, aber nicht nur waren sie kindisch, sondern auch unlogisch. Manche Sätze wirken so, als wären sie einfach ohne grossen Zusammenhang hineingeschrieben worden, was mich während des Lesens sehr verwirrt hat.
Auch die Art und Weise, wie sie reden, finde ich nicht ganz realistisch. Es werden unnötige Fragen gestellt, nur um den Leser:innen eine Antwort zu liefern, und nicht, weil der Charakter diese Frage wirklich gestellt hätte.
Manche Figuren werden auch sehr «überdramatisiert». Nonna, die Grossmutter beispielsweise, wird als allwissend dargestellt. Es wird unzählige Male erwähnt, dass sie «Geheimnisse schon aus weiter Ferne riecht» und «die Gefühlslage anderer Menschen auf einen Blick erkennt». Klar, es gibt Menschen, die das können, aber ich denke nicht, dass andere diese Charakterstärke so handhaben würden …
Den Schreibstil finde ich sehr einfach gehalten, aber er liest sich flüssig. Jedoch hätte ich nichts gegen mehr Abwechslung einzuwenden gehabt. Auch von einem richtigen Spannungsbogen habe ich nichts gespürt. Tiefgang? Definitiv nicht.
Im Grunde ist meine Kritik, dass die Charaktere einfach nicht echt wirken. Vor allem die Protagonistin ist ein grosses Mysterium für mich: Sie ist die zweitbeste des Jahrgangs, alle beschreiben sie als verantwortungsbewusst und zuverlässig, aber dann kommt sie drei von vier Mal zu spät zur Arbeit? Wie passt das zusammen?
Diese Geschichte ist einfach nur eine Geschichte, ohne richtige Charaktere. Die Personen in diesem Buch wurden der Geschichte angepasst und nicht umgekehrt (wie es eigentlich sein sollte).
Und die Moral der Geschichte finde ich auch sehr fragwürdig, aber ich gehe da nicht weiter drauf ein, weil ich nicht spoilern möchte.
Fazit
Die Charaktere in diesem Buch wurden einfach nur der Geschichte angepasst, deshalb wirkt der gesamte Verlauf des Buches sehr erzwungen und gewollt. Sie wirken absolut nicht greifbar und sehr klischeehaft. Schade!