Was wäre, wenn … ? Entscheidungen, die niemand treffen möchte. Entscheidungen, die alle eine Konsequenz mit sich tragen. Entscheidungen, die alle zu etwas Unvermeidlichem führen. Lässt sich der Krieg doch noch verhindern?
Meine Meinung
Der Klappentext hat mich gepackt. Das Vorwort hat mich gepackt. Jetzt musste mich nur noch die Geschichte packen …
Zu Beginn fand ich es schwierig, in das Buch hineinzukommen. Es ist so viel los, was objektiv betrachtet bestimmt gut ist, aber für mich – als jemand, der nicht so gut mit Namen ist – war es sehr schwierig, die Personen auch ihren Berufungen zuzuteilen. Dazu kamen noch all die politischen Begriffe, mit denen ich absolut nichts anfangen konnte, da sie auch aus der amerikanischen Politik kamen.
Aber sobald ich mit den Charakteren ein wenig vertraut war, packten mich ihre Geschichten und es fiel mir leichter, voranzukommen; ich kam in einen regelrechten Leseflow. Natürlich gibt es Charaktere, die ich lieber mag und Charaktere, die ich nicht so mag, aber wenn ich ehrlich sein muss, dann hat mich auch die Geschichte von denen gepackt, die ich nicht mochte, was ich dem Autor sehr hoch anrechne.
Den Schreibstil finde ich sehr angenehm. Manchmal wiederholen sich aber gewisse Sätze und Erklärungen, was ich etwas merkwürdig fand und ich deshalb aus meinem Leseflow gerissen wurde.
Alle Sichten sind spannend: Wir haben eine amerikanische Präsidentin, einen Undercoveragenten, eine CIA-Agentin, eine einheimische Frau aus dem Tschad und einen ranghohen Politiker aus China. Wie man sieht, sind es auch sehr unterschiedliche Perspektiven, die den Verlauf der Geschichte prägen. Und genau das ist das spannendste daran: Wie verschiedene alle auf eine Entscheidung reagieren.
Ken Follett hat es geschafft, dass die Spannung über die fast 900 Seiten konstant bleibt und einen nicht loslässt. Es ist ein dickes Buch, mit vielen Informationen, die während des Lesens auch eine erhöhte Konzentration erfordern. Und trotzdem habe ich das Buch innerhalb von vier Tagen fertiggelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte.
Vor allem gegen Ende war ich wirklich am Mitfiebern und Schwitzen und konnte gar nicht schnell genug lesen. Ich litt mit den Charakteren mit, konnte ihre Entscheidungen nachvollziehen und dachte mir doch zeitgleich, wieso sie das genau taten.
Ich versank in der Realität des Buches und kam gar nicht mehr heraus.
In diesem Buch wurde mir klar, wie viel Einfluss eine einzige Entscheidung wirklich hat. Und obwohl eigentlich niemand jemandem etwas Böses will, man diese Entscheidungen mit verheerenden Konsequenzen trotzdem manchmal trifft. Diese Geschichte hat mich auch gelehrt, wie schnell etwas Ungewolltes eintreten kann. Dass man, obwohl man dagegen arbeitet, schliesslich doch damit konfrontiert wird, weil gewisse Dinge unausweichlich sind.
Fazit
Den Anfang ausgenommen, der mir aufgrund der vielen Namen etwas zu vollgestopft war, konnte mich diese Geschichte definitiv packen! Sie offenbart einen angsteinflössenden Blick in die Zukunft, führt einen als Leser:in aber durch den gesamten Prozess, sodass man Sympathie für alle Charaktere entwickelt. Ich habe mitgefiebert, gelitten und geschwitzt und konnte das Buch zeitweise gar nicht mehr aus der Hand legen.