Bei durchschnittlich 30‘000 Gedanken pro Tag ist die Gefahr gross, dass negative Gedanken uns runterziehen. Diesem ungesunden Sog zu entkommen, ist nicht einfach. Jennie Allen, mehrfach ausgezeichnete Autorin, Theologin sowie Gründerin/Leiterin der IF-Gatherings (Bewegung, die grosse Frauentreffen organisiert), ist verheiratet und hat vier Kinder. Mit diesem Buch will sie aufzeigen, wie man der Abwärtsspirale negativer Gedanken entkommt.
Erster Eindruck: Ein modernes Cover mit einer guten Titel- und Farbwahl – gefällt mir sehr gut.
Dies war mein zweites Buch nach „Du musst niemandem etwas beweisen – Von der Lebenskunst, gnädig mit sich selbst zu sein“. Da mir jenes Buch sehr gut gefallen hat, war ich sehr auf das vorliegende gespannt.
Mir hat bereits die Überschrift des Teil 1: „Immer diese Gedanken“ gefallen. Ich merke häufig, dass ich den Gedanken nachhänge und mich manchmal zu sehr im Kreis bewege. Mein Problem, das ich seit Jahren habe, ist, dass ich mich zu oft mit anderen vergleiche und dabei meistens den Kürzeren ziehe. Irgendwie beruhigt es, dass die Autorin zuweilen auch so schwache Momente hat, in denen die Abwärtsspirale voll in Fahrt gerät. Wichtig scheint mir, einen Weg zu finden, diesen Automatismus zu unterbrechen – das scheint der Autorin auch immer besser zu gelingen. Ich bin für alle Tipps dankbar.
Ich möchte ein paar Punkte festhalten:
- Alle Lügen über uns selbst sind auf „ich bin ohnmächtig“, „ich bin wertlos“, „ich bin nicht liebenswert“ zurückzuführen? Wow. Interessant und – zumindest in meinem Fall – wohl nicht von der Hand zu weisen.
- Die Begegnung mit dem Teufel, der dunklen Macht, oder wie man das auch immer betiteln will, ist für mich fremd, die Erzählung wirkte unheimlich.
- „Wenn wir neue Gedanken denken, legen wir neue Spuren. Wenn wir neue Gedanken denken, ändert sich alles für uns.“ Das finde ich sehr schön.
- Der Gedanke, der alles verändern soll, ist simpel: „Ich habe eine Wahl“ – kurz und bündig. Klingt wirklich unkompliziert, aber die Umsetzung ist etwas anderes.
- „Macht euch um nichts Sorgen. Um nichts? Um nichts.“ Es ist so einfach gesagt, sich nicht zu sorgen, aber innen drin funktioniert es ein bisschen anders.
- Auf S. 225 erwähnt die Autorin, was der Wille Gottes für mein Leben sei: „Hingabe. Und Gehorsam“; ich weiss nicht genau, was ich davon halten soll. Ich habe länger darüber nachgedacht, aber bin bis jetzt zu keinem klaren Ergebnis gekommen.
Das Buch hatte gute Ansätze (insbesondere im ersten Leseabschnitt), aber je länger das Buch dauerte, desto weniger fühlte ich mich angesprochen. Ich kann jedoch leider nicht genau benennen, woran das lag. Von mir gibt es 3 Sterne.