Das Morddezernat in Dublin hat es mit einem scheinbar einfachen Fall zu tun. Aislinn Murray, 26 Jahre alt und überaus attraktiv, wird ermordet in ihrem Wohnzimmer aufgefunden. Der Tisch ist schön gedeckt, das Essen im Ofen und alles deutet darauf hin, dass Aislinn Besuch erwartet hat. SMS auf ihrem Handy bestätigen diese Vermutung. Sehr schnell ist ihr Verehrer gefunden und klar, dass er Aislinn ermordet hat. Die Detectives Antoinette Conway und Steve Moran werden jedoch plötzlich hellhörig. Denn jemand im Dezernat arbeitet darauf hin, dass der junge Mann verhaftet wird.
Wer den Schreibstil von Tana French kennt, weiß, dass die Geschichte detailliert wird. So werden nicht nur die Arbeitsweise der einzelnen Ermittler lang und breit erklärt, sondern auch ihre Beziehungen, Sympathien, respektive Antipathien und Loyalität im Team und zum Vorgesetzten seitenlang erläutert. Auch die beruflichen Details, wie die Tatortuntersuchung, Zeugenbefragungen, Aussagen und Beobachtungen füllen Seiten. Eine einzige Zeugenbefragung deckt zum Beispiel locker 25 Seiten ab. Dass damit Wiederholungen nicht ausbleiben, liegt fast auf der Hand. So werden zum Beispiel die verhängnisvollen Nachrichten des Opfers an ihren Verehrer von den Ermittlern bei der ersten Tatortsbegehung vorgelesen und lang und breit diskutiert. Dieselben SMS werden dann mit dem Verdächtigen besprochen, nachdem sie vorgelesen wurden. Und danach noch einmal im Ermittlerteam bei der Besprechung im Dezernat. Auch die Art, wie das Opfer gestorben ist, wird 3-mal mit den verschiedensten Figuren durchgekaut. Schnell machte sich bei mir das Gefühl breit, dass die Handlung auf der Stelle tritt.
Allerdings wollte ich unbedingt wissen, ob der junge Verehrer, Aislinn Murray nun umgebracht hat oder nicht. Denn immer wabert ein diffuses Gefühl mit, dass noch jemand anderer die Hand im Spiel hatte. Genau diese Frage hat mich durchhalten und mich durch viele Seiten mit Nebensächlichkeiten lesen lassen. Schlussendlich hat es Tana French wieder mal geschafft, mich zu überraschen und macht damit eine leichte Langatmigkeit wett.