Ich gehöre nicht zu denjenigen, die regelmässig Thriller lesen. Vielleicht habe ich deshalb auch noch keines der Bücher in den Fingern gehabt. Dennoch hat mich interessiert, wie ein Thrillerautor einen Nichtthriller umsetzt.
Der Held der Geschichte, Livius, wird aus seiner Routine geholt und erlebt mit Hilfe eines jungen Mädchens einen Roadtrip der sehr speziellen Sorte. Sein Flug wird gecancelt und nun muss er mit der lebhaften Lea einen Mietwagen teilen, um nach Berlin zu kommen. Das sehr unkonventionelle Mädchen provoziert den von Midlife Crisis bedrohten Mannes so sehr, dass er sich auf ein Spiel einlässt: Lebe den Tag, als wäre es Dein letzter. Teilweise sind die misslichen Situationen so übertrieben, dass man das Buch kurz mal beiseite legen muss. Gerade noch rechtzeitig kommt dann etwas Tiefgang rein, in Form der Geschichte der jungen Dame, die sich erst nach und nach offenlegt. Und Livius macht mit eben diesem Verlauf eine Verwandlung durch, die ihm erlaubt, aus seinem alten Dasein, in dem er unglücklich war, auszubrechen.
Obwohl sie Situationen sehr grenzwertig sind, ist es ein herzliches Buch, eine gute Unterhaltung zum Lachen, aber auch Nachdenken. Auch darüber, wie viel Persönliches von Sebastian Fitzek in seinen Figuren steckt.