Der Roman lässt sich schwer in ein einziges Genre einordnen. Der Schreibstil ist sprunghaft und daher fiel mir der Einstieg nicht so ganz einfach, aber irgendwie passt das zu dieser Geschichte und ich konnte mich später dem Sog nicht mehr entziehen. Die Autorin hat Talent, literarisch finde ich diesen Roman sehr stark und intellektuell geschrieben. Der Schreibstil ist eindringlich, er hat mich durch die Seiten getrieben und seine schonungslose Ehrlichkeit war oftmals kräftezerrend und deprimierend.
Die Protagonistin Joan ist eine wütende Frau, aber wie sie sagt keine Verrückte. In ihr steckt ziemlich viel Grausamkeit, sie ist provokant und vulgär, was durchaus auch Stil haben kann. Dieser Schockfaktor immer-und-immer-wieder, diese düstere und unverblümte Art welche sie durch das Leben treibt und manchmal ein Gefühl hervorruft, als wäre man auf einer Achterbahn.
Es ist da eine Kluft zwischen den Geschlechtern und das Buch hebt diese Unterschiede hervor. Man könnte es feministische Literatur nennen, daher auch die Farbe Lila für den kartonierten Einband, als Farbe der Gleichberechtigung und des Frauenrechts, wie auch das Sinnbild für Macht und Selbstbewusstsein.
Es ist ein schweres Buch und die Autorin möchte hier eine Stimme den Frauen geben, welche viel Melodramatik, Tragödie und Trauma im Leben erfahren mussten und somit im Leben handeln, wie sie halt handeln müssen.