Fanny
Ich habe auch eben das Buch beendet. Und stimme
Simone_h Ich bin etwas erstaunt ob der vielen eher kritischen und negativen Rückmeldungen zum Buch.
zu. Mir hat das Buch ebenfalls ganz gut gefallen - vor allem der andere Krimistil mit diesen Perspektivenwechseln von Mordopfer zu Ermittler. Auch das “Tempo” des Buches war für mich gut. Ich konnte am Abend immer ein Stück lesen und das Buch aber auch wieder gut weglegen. Das finde ich während der Arbeitswoche sehr angenehm.
Mit dem Schreibstil hat Nesser seinen Titel “Schach unter dem Vulkan” passend umgesetzt. Mit dem Perspektivenwechsel setzt er die Figuren immer wieder in Position, macht einen nächsten Zug im Spiel und lässt mit dem abrupten Ende den Vulkan explodieren. Trotzdem bin ich mit dem Titel nicht wirklich warm geworden. Es ist mir etwas zu weit hergeholt und passt doch irgendwie für jeden Krimi auf die eine oder andere Art. Was meint Ihr?
Ich muss auch gestehen, dass mir das Geplänkel beim Ermittlerduo (Barbarotti und Eva Backmann) gegen Ende des Buchs ein bisschen auf die Nerven ging. Für meinen Geschmack etwas zu viel Ironie die ganze Zeit.
Hingegen hat mir die Auflösung des Mordfalls wieder gut gefallen. Das Opfer ist die Mörderin. Auch die Einschübe Ground zero und Unterwerfung machen am Ende Sinn und heben das Motiv von Green und die Verwicklung ihres Sohnes in den Fall hervor. Das finde ich gut gelöst.
Auf Seite 412 steht “Es war deutlich spürbar, dass Ystad in der Wirklichkeit deutlich ruhiger war als in der Welt der Literatur” 😂 Ich habe alle Wallander verschlungen und musste hier schmunzeln. Ich war mal in Ystad - ein ruhiges, unaufgeregtes Städtchen.
Mir persönlich hat der Einbezug der Situation rund um Corona gut gefallen und ich finde die Umsetzung sehr gelungen und realistisch beschrieben. Das Buch ist zeitgenössisch und soll deshalb diese prägende Tatsache der letzten Monate auch einbeziehen. Gleichzeitig kann ich @Nicki gut verstehen. Mein nächstes Buch muss ohne Corona auskommen!
Der Schluss des Buches war für mich philosophisch. Ich stimme Barbarotti in seiner Haltung zu, dass zwar die Aufklärung gelungen ist und somit ein Erfolg, trotzdem ist das Ganze nicht erfreulich und stimmt auch etwas traurig.
Ich bin noch am überlegen, ob ich mal den ersten Band der Barbarotti-Reihe lesen soll ….