Fabrizio Collini, der sein ganzes Leben lang als unbescholtener Bürger gegolten hat, geht in ein Berliner Nobelhotel und erschiesst einen reichen, alten Mann in seiner Luxussuite. Collini lässt sich widerstandslos von der Polizei festnehmen und schweigt eisern zu der unbegreiflichen Tat. Pflichtverteidiger Caspar Leinen, noch jung und am Anfang seiner Karriere, übernimmt den Fall, der im Grunde klar scheint. Aber als dann Collini zu erzählen beginnt, ist alles anders. Der Ursprung der Tat liegt viele Jahrzehnte zurück, hat mit dem 2. Weltkrieg zu tun, und plötzlich gelingt es der LeserInnenschaft zu verstehen, was Collini zum Mord an dem alten Mann gebracht hat. Schirach wirft wieder eine grundsätzliche Frage auf: Selbstjustiz ja oder nein? Darf man aus bestimmten Gründen jemanden töten, wenn das Opfer ein schweres Verbrechen begangen hat? Einmal mehr beweist Ferdinand von Schirach, dass er ein Händchen hat für Themen, die uns alle bewegen.