Dieser autobiographische Roman von Frank McCourt hinterlässt tiefe Spuren im Gedächtnis der LeserIn. Der Autor beschreibt eine Welt, die so in Europa glücklicherweise nicht mehr existiert. Irland als Armenhaus Europas mit einer grossen Zahl Menschen, die in erbärmlichsten Wohnverhältnissen, mit wenig Essen, aber viel Aggression und noch viel mehr Alkoholproblemen ihr jämmerliches Dasein fristen. Der junge Frank versucht mit viel Galgenhumor, diese üble Phase seines Lebens hinter sich zu bringen, was im Grunde nur bedingt gelingt, aber er lässt sich nicht unterkriegen. Zum Schluss bricht er auf in die neue Welt USA, um vielleicht doch noch ein winziges Stück vom Glück erhaschen zu können. Mich hat das Buch sofort gepackt, der Mischmasch aus kindlicher Sicht und dem Ertragen der im Grunde unsäglichen Lebensumstände ist gut gelungen. Trotz null Perspektiven lässt der junge Frank nicht von seinen Träumen, die er sich am Schluss auch erfüllt. Tragisch und heftig, aber auch zutiefst tröstlich.