Borne von Jeff VanderMeer
Das Buch beginnt mit einem 7 Stockwerke grossen, hyper intelligent, fliegendes Zottelbärmonster und rankt sich in der Folge um ein zufällig gefundenes Bio-Dings von dem man bis zum Schluss nicht weiss ob es Pflanze, Pilz, Tier oder sonst was aus einem DNA-Unfall Gezogenes ist. Als wäre das nicht schon Wahnsinn genug, erkundet man ein paar Quadratkilometer einer nach einem BioSuperGau apokalyptisch dahin seuchenden Restwelt durch die in Entstehung begriffene Sprache dieser anfangs noch putzigen aber dann immer bedrohlicher werdenden Anemonen-Intelligenz im Umgang mit einer hart im Nehmenden, bei einem Ex-BioHacker einquartieren Ninja-Woman. Aber gerade weil dieses Wesen selbst Aliens als Alien vorkommen müsste, findet man gerade durch diesen VOELLIG irren, noch nie erlebten, anderen und damit von jeglichen Wertesystemen unverstellten, freien Blick auch im Ekelhaftesten und Hoffnungslosesten genau die Funken von Liebe, Freude und Sinn die den Beschäftigten und den vom Lifestylefuzz Abgelenkten entgehen.
Das Buch macht sprachlos weil es neu ist - in Allem. In diesem Sinne auch ein mutiges Buch. So was muss man zuerst mal bringen. So was bleibt weder in Handlung und schon gar nicht in der Wirkung nacherzählbar. Und deshalb wohl auch das Sprachlos-sein.
Muss man gelesen haben - und dann liest man so schnell nichts mehr anderes. “Squid Game” auf Netflix - obwohl auch irgendwie irre - war Ponyhof dagegen.