Mascha ist eine Frau, die gut alleine zurechtkommt - und die plötzlich keinen Schritt mehr alleine gehen kann. Sie ist ein Wirbelsturm, der sich zielgerichtet auf etwas zubewegt, sich unterwegs im Kreis dreht und dann die Orientierung verliert.
Spannend ist, dass man unglaublich viel über sie erfährt durch den teilweise grossen Unterschied zwischen dem, was sie denkt, und wie die Menschen um sie auf ihre Handlungen reagieren. Als Leser / Leserin vertraut man ihr, wenn sie selbst von einer ihrer Ideen überzeugt ist, nur um kurz darauf eines Besseren belehrt zu werden. Mascha ist authentisch und enthusiastisch, steht sich aber manchmal selbst im Weg, denn ein Trauma verfolgt sie und macht ihr das Leben schwer. Menschen, die ihr nahe stehen, können sie treffender einschätzen als sie sich selbst kennt, was dem Buch einen angenehmen Twist verleiht. Es ist geschrieben mit Scharfsinn, Energie und auch mit Hilflosigkeit zwischen den Zeilen.
Die Geschichte ist auf mehreren Ebenen spannend - man kann sie oberflächlich lesen, aber man kann Charaktere, Handlung und Zeitgeschehen auch genauer unter die Lupe nehmen und einordnen. Ich selber lese das Buch inzwischen zum dritten Mal und bin immer wieder begeistert.