Im Grunde ist dieses Buch schnell erzählt. Der Germanist Jakob Fabian trudelt durch die faszinierende Zeit zwischen den Weltkriegen, eine schillernde und gleichzeitig verruchte Zeit, bei der man gerne vergisst, wie schlecht es im Grunde den Menschen in Deutschland nach dem ersten Weltkrieg ging. Kästner schafft es in diesem d¨ünnen Buch hochkonzentriert den Mikrokosmos des kleinen Mannes und der kleinen Frau in all seiner Verzweiflung abzubilden. Am Horizont drohen schon die Faschisten, in der deutschen Hauptstadt geht es unbeschreiblich drunter und drüber, alles geht, und noch mehr ist erlaubt. Wir erleben Fabian in diesem bedrohlichen Meer von Unberechenbarkeiten, er geht seinen Weg, und doch macht es ihn nicht glücklich. Ein zutiefst deprimierendes Buch, das in seiner Intensität seinesgleichen sucht.