Nachdem ich vor einigen Monaten den ersten Band der »Gods of Ivy Hall«-Reihe beendet habe, war ich auf den zweiten Band sehr gespannt. Nach diesem fiesen Ende wollte ich unbedingt wissen, wie Erins und Ardens Geschichte weitergeht. Insgesamt konnte mich die Fortsetzung aber nicht mehr so überzeugen wie der erste Teil.
Achtung! Es handelt sich um den zweiten Band einer Dilogie, darum können einige Spoiler aus dem ersten Teil auftauchen.
Meine Meinung:
Den Schreibstil fand ich, wie im ersten Teil, sehr flüssig und angenehm. Obwohl die Geschichte einige Zeit nach dem Ende des ersten Bands einsetzt, fand ich mich auch im zweiten Buch nach wenigen Seiten gut zurecht. Wiederum wird die Geschichte aus Erins und Ardens Perspektiven erzählt, was mir gut gefallen hat, da so ein tieferer Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten vermittelt wurde.
Obwohl ich die Charaktere aus dem ersten Band schon kannte (es kommen nur wenige neue hinzu), konnte mich die Geschichte anfangs nicht so richtig packen. Ich empfand das Ganze als Hin und Her, das manchmal ein bisschen in die Länge gezogen wirkte. In einigen Szenen fand ich die beiden Protagonisten - leider - auch ein wenig nervig. Ab der Mitte des Buches legte sich dieser Eindruck aber, und ich begann immer mehr, mit Erin und Arden mitzufiebern.
Erin und Arden machen beide nochmals eine sichtbare Entwicklung durch. Dabei geht es hauptsächlich um die Frage, wer sie sind bzw. sein wollen, was ich für einen Roman wie diesen sehr passend fand. Die anderen Charaktere bleiben dabei eher im Hintergrund, auch wenn wir Leser*innen teilweise sehr viel über ihre Vergangenheit oder ihre Beweggründe erfahren - was ich wiederum als grosses Plus dieser Geschichte empfinde.
Allgemein wird mit den Ideen aus der griechischen Mythologie sowie mit der Idee, wer bzw. was gut und böse ist, gespielt. Es waren einige sehr spannende Informationen dabei, insbesondere über bekannte Wesen aus der Mythologie, die sich gut in die Geschichte hineingefügt haben.
Hatte ich zu Beginn des Buches den Eindruck, dass die Geschichte ein wenig vor sich hinplätschert, ändert sich das spätestens ab der Mitte des Romans. Mit einigen Wendungen hätte ich wirklich nicht gerechnet, weshalb ich immer weiterlesen musste. Für meinen Geschmack endete der Spannungsbogen ein wenig zu früh, aber so wird es auch möglich, zu erfahren, wie es nach dem »Showdown« noch weitergegangen ist.
Fazit:
»Lost Love« ist ein gelungener Abschluss einer spannenden Dilogie über die Rachegöttinnen von Hades. Wem der erste Band gefallen hat, wird auch mit dem zweiten Band zufrieden sein. Obwohl es wiederum ein paar Wendungen gab, mit denen ich nicht gerechnet hätte, konnte mich die Geschichte alles in allem nicht mehr ganz so überzeugen wie der erste Teil. Deshalb gibt es vier von fünf Sternen.