Wenn sich ein Mitglied eines grönländischen Inuit-Stammes vom Dorf entfernt und in der tödlichen Kälte verirrt, wird er gemäss der alten grönländischen Mythologie zu einem “Tupilat”, einem Mischwesen aus Tier und Mensch. Genau so drapiert ein ruchloser Serienmörder die Leichen seiner Opfer und schockiert die Kopenhagener Öffentlichkeit. Die Polizei ermittelt unter Leitung von Kirsten Vinther, einer knallharten Vertreterin ihrer Zunft. Ihr neuer Kollege Jesper Baerk, eh schon arg gebeutelt vom Leben, leidet unter deren ruppigem Führungsstil und sehnt sich nach Jütland zurück, wo er früher gearbeitet hat. Dann ist da noch die externe Verstärkung, die Super-Rekognizerin Marit Iversen-Rauch. Wir verfolgen die Ermittler*innen und ihr Zusammenwachsen als Team in diesem typisch nordischen Thriller. Die ausführlich beschriebenen Schandtaten scheinen die Handschrift eines Wahmsinnigen zu sein, bis die Ermittler verstehen, was die Opfer verbindet und dass der Wahnsinn System hat. Die Autorin geizt nicht mit blutigen Opfer- und Tatortbeschreibungen. Das ganze wird schnörkellos und temporeich erzählt, die Spannung wird dramaturgisch und actionreich aufgeladen und glänzt mit einem gelungenen Exkurs nach Grönland.