Dieses Buch hab ich vor vielen Jahren gelesen und noch heute begleitet und beschäftigt es mich. “Der Fremde” hat meine Sicht auf die Dinge und die Menschen sehr verändert. Vielleicht nicht zum Guten, aber das soll hier nicht das Thema sein. Camus schafft es auf wenigen Seiten, die Essenz des Existenzialismus auf den Punkt zu bringen, im Gegensatz zu seinem Lieblingsfeind Jean-Paul Sartre, den kein Mensch versteht, wenn er von Existenzialismus spricht. Der Mensch lebt und kann nicht anders, was soll er auch tun, niemand hat ihn gefragt, ob er geboren werden will. Ist er dann auf der Welt, wird es nicht lange dauern, dass die Entscheidungen, die er trifft Dinge in Bewegung setzen, die selten gut sind. Im Grunde spielt es tatsächlich keine Rolle, WAS der Mdensch tut, er tut es einfach, und es ist einfach nur egal, DASS er es tut. Was auch immer die Entscheidung ist, jemand wird sie hassen oder er wird den Menschen, der so entschieden hat, hassen. Ich liebe den lakonischen Ton, den Camus in seinem Buch anschlägt, fast hypnotisch zieht einen die Geschichte in Bann. Bis heute einer meiner Lieblingsbücher!