Everly hatte nie vor sich in ihren Dozenten zu verlieben – doch nur bei Nolan kann sie wirklich so sein, wie sie ist. Sie kann ihm ihre dunkelsten Geheimnisse anvertrauen. Everly wünscht sich, dass sie die unsichtbare Grenze, die zwischen ihnen steht, endlich überqueren können, aber hinter Nolans charmanter Art verbirgt sich ein Geheimnis, das ihre Liebe zerstören könnte …
Meine Meinung
Ich mochte den Einstieg in die Geschichte: Man wurde wieder mit dem Setting und den Charakteren bekannt gemacht. Ich habe den dritten Band vor einem Jahr gelesen, also fand ich die einzelnen Erklärungen sehr hilfreich, um wieder nach Woodshill zurückzufinden.
An Everly konnte ich mich gar nicht erinnern, also war es auch hier für mich ein frisches Kennenlernen mit ihr. Und ich muss sagen, dass ich sie auf Anhieb mochte. Sie ist ein wirklich vielseitiger Charakter, der zwar manchmal Schwierigkeiten hat, sich auf andere einzulassen, aber ich fand, dass gerade das sie sehr zugänglich machte. Auf jeden Fall entspricht sie nicht dem Klischee – und das mochte ich.
Insgesamt war die Handlung interessant – ich habe noch nie etwas derartiges gelesen. Also war diese Student-Dozent-Situation für mich etwas Neues und ich fand es toll, dass diese Geschichte mal nicht dem zu erwartenden Schema in diesem Bereich folgte.
Was nicht bedeutet, dass die Geschichte nicht vorhersehbar war. Leider ist das auch das, was mich ein ganzes Jahr davon abgehalten hat, diese Reihe weiterzulesen. Man weiss – noch bevor man das Buch überhaupt beginnt – was am Ende passieren wird. Und das finde ich einfach so unglaublich schade, dass einem dieser Überraschungseffekt, oder zumindest diese Spannung einfach vorenthalten wird.
Nolan fand ich ganz sympathisch und den Schreibstil mochte ich auch. Vor allem die Dialoge gefielen mir, da mir die Gedanken der Charaktere etwas zu sehr die Absichten verrieten. Es ist gut, sich den Protagonisten nahe zu fühlen, aber wenn man durch das Geschrieben zu viel verrät, dann verliert man kleine Überraschungseffekte, die dem Buch hier sehr geholfen hätten.
Weiter muss ich leider anmerken, dass nicht nur das Ende vorhersehbar ist, sondern die ganze Geschichte. Auch wenn die Standpunkte der Protagonisten etwas anders sind, so bleibt das Konstrukt dasselbe.
Ich muss aber zugeben, dass die Geschichte von Everly und Nolan mich mitreissen konnte. Ich hatte immer das Bedürfnis, das nächste Kapitel zu lesen und tat mir schwer damit, das Buch zur Seite zu legen. Aber trotzdem fehlt mir eine richtige und tiefgreifende Spannung, die ich hier leider nicht gespürt habe.
Im Gegensatz zu den drei vorherigen Bänden wirkte dieses Buch auf mich etwas weniger tiefgründig. Zu den anderen Charakteren konnte ich eine tiefere Bindung aufbauen als zu Everly und Nolan. Für mich bisher leider der schwächste Band der Reihe.
Kleine Anmerkung: Everly macht an einer Stelle den Myers-Briggs-Test und bekommt den Typ INFJ, woraufhin sie begeistert ist, wie viel von der Beschreibung wirklich auf sie zutrifft. Grundsätzlich kann man solchen Online-Tests nicht vertrauen, da es praktisch unmöglich ist Menschen anhand von Antwortmöglichkeiten dem richtigen Typ zuzuordnen. Und da ich mich als Hobby mit diesen Persönlichkeiten befasse, war ich etwas verwundert über Everlys Zuordnung und wage zu behaupten, dass das nicht korrekt ist.
Fazit
Obwohl die Geschichte von Everly und Nolan sich ein wenig von den anderen abhebt, folgt sie im Grundsatz demselben Schema, was mir als Leser den Überraschungseffekt vorenthalten hat. Obwohl ich den Schreibstil mochte, nahm mir die Nähe zur Protagonistin zu Vieles vorneweg. Die Geschichte konnte mich zwar mitziehen, aber mir hat trotzdem die Spannung gefehlt.