Durch die Geschichte zweier Männer, Rami Elhanan und Bassam Aramin, die jeweils ihre Tochter verloren haben, wird der Palästinakonflikt in seiner ganzen Geschichte und Komplexität dargestellt. Dieses großartige Buch von Colum McCann hat leider wieder an Dringlichkeit gewonnen.
Das Buch besteht aus kurzen, manchmal winzigen Kapiteln, oft nur in Form eines Satzes, eines Gedankenfragmentes, assoziativ zusammenhängend, dann wieder völlig widersprüchlich, Ideen, Erinnerungen, Landschaftsbeschreibungen, Protokollauszügen, Gefühlen, inneren Monologen, sich zusammenhanglos anfühlenden Fakten (z.B. über Mitterrands Bankettvorlieben), die ein paar Seiten später plötzlich kohärent in das größere Bild integriert werden, Gesprächen…
Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert. Die Brutalität, die Traurigkeit und die Komplexität dieses Konflikts und die damit verbundenen Schicksale vor allem der beiden Protagonisten haben mich oft sehr berührt. Es hat mich definitiv zum Nachdenken gebracht.