Meine Meinung
In diesem Buch gibt es zwei Geschichten, die komplett unabhängig voneinander sind, aber einem ähnlichen Muster folgen. Deshalb gibt es zwei kurze Rezensionen in einer:
Bei der ersten Geschichte mochte ich den Anfang sehr gerne. Es ging direkt los mit dem Zusammentreffen von Laine und Dillon, die sich zu Beginn nicht ausstehen können. Mir gefiel das Setting in Hawaii – es war auf jeden Fall mal etwas anderes, aus dem man viel herausholen konnte. Genau deshalb finde ich es schade, dass die Atmosphäre nicht so ganz rüberkam.
Die Beschreibungen der Landschaft waren mir zu lasch, fast schon etwas nichts aussagend. Dafür aber bombardiert die Autorin den Leser mit den verschiedensten Gefühlen von Verachtung bis hin zu Bewunderung. Und bei den Emotionen der Charaktere mochte ich die Beschreibung viel lieber.
Zwar wurde das Problem mit Laines Vater ziemlich schnell abgehandelt, aber die Geschichte erscheint mir im Allgemeinen äusserst unwahrscheinlich, was ich hier aber nicht so störend finde. Irgendwie wirkt alles so verträumt und unecht, dass eine realistischere Geschichte den Ton dieser verändert hätte.
Was mich aber unglaublich stört ist das Frauen- und Männerbild, das hier leider in beiden Geschichten gezeigt wird, was ich am Schluss noch aufgreifen werde.
Die zweite Geschichte begann im Gegensatz zur ersten etwas zäh – ich kam nicht so richtig herein, da hier eben diese abstrakte Atmosphäre fehlte. Stattdessen befand man sich zusammen mit Protagonisten Terence in Kneipen, trauerte um einen Kollegen und betrank sich. Ziemlich schnell trifft er aber auf Gillian, die den Geheimagenten anfleht, ihr bei der Suche nach ihrem verlorenen Bruder zu helfen.
Bei dieser Geschichte konnte ich mir das Setting besser vorstellen – und auch die Gefühle der Charaktere erreichten mich. Obwohl es zu Beginn etwas dauerte, bis ich warm mit ihnen wurde, finde ich diese Geschichte auf jeden Fall besser. Sie hat mehr Spannung und Thrill drinnen und hält einen als Leser wirklich am Ball.
Obwohl es nur knapp 200 Seiten mit Terence und Gillian waren, habe ich das Gefühl, dass ich die beiden auf diesen wenigen Seiten sehr gut kennengelernt habe. Nicht nur war Terence’ Beruf sehr spannend, sondern es war auch interessant zu lesen, wie viele Facetten dieser aufzeigte.
Aber auch hier habe ich ein kleines Problem mit den Geschlechterrollen. Ich finde das in Büchern immer etwas schwierig zu kritisieren, da man damit die Ideen und Fantasien des Autors/der Autorin kritisiert. Und dagegen kommt man ganz einfach nicht heran. Aber es hätte der Geschichte nicht geschadet, wenn etwas weniger Klischees, was das Verhalten der Geschlechter angeht, erfüllt worden wären.
Leider hat mir eben diese gewisse Magie zwischen den Zeilen gefehlt – vielleicht liegt es daran, dass es Kurzgeschichten sind, aber ich bin mir von Nora Roberts Tiefgründigeres gewohnt. Es sind aber gute Geschichten für Zwischendurch!
Fazit
Bei der ersten Geschichte fand ich es schade, dass nicht mehr auf das Setting in Hawaii eingegangen wurde. Aber bei beiden Geschichten kamen auf jeden Fall Gefühle rüber, die mich berührten. Ich mochte den Schreibstil der Autorin, auch wenn dieser manchmal eben etwas trocken war.
Trotz der geringen Seitenanzahl, habe ich das Gefühl, die Charaktere gut zu kennen. Ich fand auch die Nebenplots sehr spannend, die den Geschichten zusätzlich Spannung verliehen.
Im Grunde waren es gute Geschichten für Zwischendurch.