Vorweg möchte ich sagen, dass “Die Assistentin” das erste (und einzige) Buch von Caroline Wahl ist, was ich bisher gelesen habe und vielleicht auch lesen werde.
Obwohl ich mich mit einigen Charakterzügen oder soll ich sagen Lastern von Charlotte zugegebenermaßen identifizieren konnte, war mir sowohl die Hauptfigur als auch das ganze Buch unsympathisch.
Bis Seite 80 des knapp 400 Seiten Buches, habe ich mich gequält. Auf den nächsten 5 Seiten dachte ich, jetzt habe ich gedanklich abgeschlossen mit dem Buch. Danach wurde es wieder erwarten besser, obwohl sich der Schreibstil nicht groß geändert hat.
Caroline Wahl springt immer wieder auf die Metaebene des Buches und spoilert ihre eigene Geschichte und erklärt, wie sie ihr Buch schreibt oder alternativ schreiben könnte. Für mich ein unangenehmes Gefühl.
Dennoch sagte mir mein Bauchgefühl, dass sie irgendwie auch einfach gut schreibt. Und das sie genau weiß, was sie tut. Sich unbeliebt machen beim Leser. Auf eine sarkastische Art und Weise.
Ein paar Wochen später habe ich mir dann die Folge des Podcasts Mängelexemplar (Empfehlung an dieser Stelle) angehört. Henrike und Leah sprechen einen wichtigen Punkt meiner Leseerfahrung an. Das Buch fühlt sich ein bisschen an, als müsste ich mich entscheiden zwischen Lesen als Unterhaltung/zum Vergnügen und Lesen für literarische Bildung. Nervt es mich oder schreibt sie genial?
Ich kann mich nicht entscheiden. Für mich deshalb das Fazit, dass dieses Buch, die Diskussion über Caroline Wahl und ihren Erfolg, und die Frage über die Maß an Fiktion oder Wahrheit in diesem Buch, eine großartige Schullektüre machen würde.