Das Buch hat mich komplett in den Bann gezogen - obwohl ich nach den ersten Seiten gar nicht sooo begeistert war. Den Schreibstil fand ich persönlich anfangs gewöhnungsbedürftig. Mir war er zum Teil etwas zu blumig und zu ausschweifend, ich mags lieber etwas umgangsspachlicher. Aber als ich mich dann darauf eingelassen habe, konnte ich kaum mehr aufhören zu lesen. Ich mag die Art, wie die Geschichte langsam aufgefächert wird und sich nach und nach die wahren Motive der Charaktere herausschälen. Und das Finale…die letzten hundert Seiten habe ich einfach verschlungen, als wäre es eine Packung Chips.
Die beiden Hauptfiguren, Liam und Mailin fand ich extrem gut ausgearbeitet. Mailins Sarkasmus und ihre spröde Art, die so gar nicht in diese pompöse Welt passt, machen sie sehr sympathisch. Dass sie trotz ihrer Integrität und ihrem mutigen Verhalten nicht zur absoluten Superheldin mutiert, die mal eben alles kurz und klein haut, sorgt dafür, dass sie nahbar bleibt. Sehr selten bei starken, weiblichen Charakteren, die gerne mal zur alleskönnenden Mary Sue verkommen. Liam ist in seiner Vielschichtigkeit ein sehr spannender Charakter, der es uns als Lesenden nicht so leicht macht, hinter die Fassade zu blicken. Gerade diese Unberechenbarkeit macht aber einen Grossteil des Spannungsbogens aus.
Fazit: Sehr gut - gerne mehr davon!