Als der Vater der Familie nicht von einer Wanderung in den Wäldern Virginias zurückkehrt, kommt nur der 14-jährige Eugene verstört nach Hause. Wegen seiner Autismus-Spektrum-Störung kann er niemandem mitteilen, was geschehen ist, und gerät schnell selbst ins Zentrum der Ermittlungen. Seine Schwester Mia beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und stösst dabei auf Geheimnisse, die die heile Fassade ihrer Familie gefährlich ins Wanken bringen. Was als Vermisstenfall beginnt, entwickelt sich zu einer intensiven Suche nach Wahrheit, Identität und Vertrauen.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber gerade dadurch intensiv und sehr subjektiv. Besonders gefallen hat mir, wie tief man in die Gedankenwelt der Familie eintaucht und wie ehrlich Mia sich selbst reflektiert. Die philosophischen Ausführungen über Glück waren mir jedoch stellenweise zu viel und bremsten die Handlung etwas aus. Trotzdem bietet der Roman viel Stoff zum Nachdenken und verbindet Spannung mit emotionaler Tiefe.
Mein Fazit: Ein vielschichtiger Familienroman mit Längen, aber auch interessanten Einblicken. 4 Sterne.