Kennt ihr gute historische Romane? Aktuell bin ich total im Historischen-Roman-Fieber 😊 Zuletzt habe ich das neuste Buch der britischen Schriftstellerin Philippa Gregory – «Gezeitenland» - gelesen. Es handelt sich hierbei um einen Auftakt zu einer neuen Reihe.
Inhalt: Es ist England im Jahr 1648. Das Land ist zerrüttet von dem bereits sechs Jahre anhaltenden Bürgerkrieg zwischen den Parlamentariern und den Royalisten. Für die junge Hebamme und Heilerin Alys in ihrer kleinen Hütte im Marschland von Sussex ist es eine besonders harte Zeit. Seit ihr Mann, ein Fischer und Säufer, verschollen ist, trennt sie und ihre zwei Kinder nur noch wenig vom Betteltuch. Als sie in der Mittsommernacht auf den katholischen Priester James trifft, der dringend ein Versteck vor den Anhängern des Parlaments benötigt, entflammt in ihr eine verbotene Liebe. Doch eine Beziehung zwischen einer gewöhnlichen Kräuterfrau und eines Papisten ist nicht nur verboten, sondern auch gefährlich … besonders wenn hinter ihrem Rücken das Wort «Hexe» immer lauter getuschelt wird.
Ich habe dieses Buch richtig genossen. Es war spannend, die Epoche unheimlich gut beschrieben (man merkt, dass die Autorin Expertin in englischer Geschichte ist) und Alys ist eine sehr sympathische Protagonistin. Während des Lesens habe ich immer wieder gegoogelt und mich über den englischen Bürgerkrieg informiert und fand es grossartig, wie die Autorin wichtige Ereignisse davon in den Roman eingewebt hat. Das Einzige was mich zu Beginn gestört hat, ist dass ich James als Love Interest nicht mochte. Er ist ein richtiger Patriarch. Aber dann bin ich zum Schluss gekommen, dass die Tatsache, dass er so dargestellt wird, die ganze Liebesgeschichte auch realistisch macht. In dieser Zeit waren die Männer eben noch nicht so aufgeklärt und daher haben die Männer aus dieser Zeit kein Bookboyfriend-Potenzial 😃
“Ihre Aufgabe als Mutter bestand nun nicht mehr darin, für seine Sicherheit zu sorgen und ihn ans Herz zu drücken, sondern ihn freizugeben und fliegen zu lassen, als sei sie ein Falkner, der einen schönen Habicht zurück in die Wildnis entliess.” (Gezeitenland, Philippa Gregory, Seite 175)