Ich erinnere mich an meine Lehrzeit: Da gab es ein Regal mit “Kult-Autoren”.
Dazu zählten zum Beispiel Haruki Murakami, Douglas Adams - und eben auch
T.C. Boyle. Das war damals mit Abstand mein liebstes Regal; oftmals abgefahren, überraschend, aussergewöhnlich.
Seit meiner Ausbildung habe ich nie mehr wieder T.C. Boyle gelesen und bin dann erst vor einigen Wochen per Zufall auf ‘Blue Skies’ gestossen.
Erzählt wird die Geschichte einer (leider sehr realen) bevorstehenden Apokalypse. Während Florida mit Überschwemmungen zu kämpfen hat,
geht Kalifornien im Flammenmeer unter.
Cat - angehende Möchtergern-Influencerin - lebt in Florida.
Sie interessiert sich herzlich wenig für die Umwelt, entdeckt ihre Faszination für Schlangen und verliert eines ihrer Zwillingsmädchen.
Ihr Bruder Cooper verbringt seine Tage als Insektenforscher, kommt bei einem Zeckenbiss beinahe ums Leben und versucht, seine Familie fast schon missionarisch von einem nachhaltigen Leben zu überzeugen.
Mutter Ottilie ist bemüht, es allen recht zu machen - sie holt sich einen Brutkasten für Grillen und versucht sich an Rezepten mit Insektenmehl und frittierten Insekten, hält sich später dann auch Honigbienen.
Es ist ein Roman über den katastrophalen Zustand unserer Umwelt und den Umgang der Menschen damit.
Die Naturereignisse werden dabei beiläufig in die Geschichte der Familie eingeflochten, sodass es kein zu viel an Informationen, sondern Teil der Geschichte ist - und doch so real.
Boyle überzeugt auch hier wieder mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor.
Das Buch hat mir - trotz der Thematik - grossen Spass bereitet und liess mich etwas ernüchtert zurück.
Ernüchtert nicht ob der Lektüre, aber aufgrund der darin geschilderten Gleichgültigkeit der Menschheit, die der Realität leider (immer öfter) sehr nahe kommt.