Das Buch war mir vom Cover her direkt ins Auge gestochen, weshalb es mich auch umso mehr gefreut hat, bei der Leserunde mitmachen zu dürfen.
Der Start war stark. Man bekommt direkt ein gutes Bild von den Figuren und Tisanaahs Leben, trotz der vielen übersprungenen Jahre. Mit nur wenigen Szenen wurde ihr Leben bereits sehr deutlich aufgeführt und das spricht auch für einen guten Schreibstil. Das Tempo hat mir auch gut gefallen, denn dieses Rasante hat alles auch unterstützt.
Leider ging das irgendwie im Verlaufe der Geschichte etwas verloren. Tisanaah hat mit dem Orden ein klares Ziel, welches sie auch erstaunlich schnell erreicht, aber danach geht es bergab. Sie möchte zwar noch ihre Freunde retten, womit immer noch ein Ziel besteht, aber das ist längst nicht mehr so klar gesteckt, wie das erste. Dann ist da noch das Ziel, überhaupt erstmal die Ausbildung auch zu beenden. Und die Idee, den Orden wieder ehrenhaft aufzubauen, ist da auch noch irgendwo angehängt. Eine ganz so klare Richtung gibt es also nicht mehr.
Und das hat sich leider auch durchgezogen. Das Buch verliert sich irgendwie und hat damit auch mich verloren. Nicht dass die Ideen nicht schlecht wären, aber wenn teilweise Szenen folgen, bei denen man danach nur verwirrt ist, mangelt es eben noch an der Umsetzung davon.
Es gibt aber auch einige gute Dinge. Die Dynamik zwischen Tisanaah und Max war gut gestaltet. Wie sie zusammenarbeiten, hat mir gut gefallen. Auch mag ich es, dass man sich die Mühe gegeben hat, Tisanaahs anfängliche Mühe mit der Sprache wirklich durchzuziehen und auch wirklich für eine Weile grammatikalische Fehler in ihre Sätze einzubauen, um den Wandel und ihre Verbesserung zu zeigen. Das habe ich so wohl noch nie gesehen. Oft wird zwar erwähnt, dass die Figur die Sprache nur bruchstückhaft kann, danach spricht sie aber doch immer in perfekten Sätzen. Gerne mehr davon, auch in anderen Büchern.
Gesamthaft bleibt es aber doch eher mittelmässig. Ideen sind da und gerade der Start kann strahlen, aber bis zum Ende hin, konnte es mich nicht mehr überzeugen. Es gibt zu viele andere Bücher, als dass ich hier unbedingt den zweiten Band davon lesen wollte. Von mir gibt es deshalb drei Sterne dafür.