Elisabeth Zott führt ein ungewöhnliches Leben in den 1960er. In diesem Buch stimmt einfach alles. Die Lebensgeschichte der Chemikerin mit unehelichem Kind ist ungewöhnlich. Sie landet einen Job in einer Kochshow und gibt dort anderen Frauen Mut ihre eigene Ziele zu verfolgen. Es ist ein Kampf gegen die etablierten sozialen Regeln und jeder kleine Centimeter wird hart umkämpft.
Ich mochte den Gedanken sehr, dass es Menschen befähigt an sich zu glauben, wenn man sie behandelt, als traue man ihnen mehr zu als sie selbst. So ist es ein Thema, dass Elisabeth immer wieder auf chemische Reaktionen verweist. Auch dass sich Elisabeth nichts gefallen lässt, war erfrischend. Sie liest sich nicht wie eine typische Frau: zu direkt, zu unbequem, aber sie ist eine Frau durch und durch.
Die Kritik an religiösen Dogmen mochte ich, aber sie haben für mich irgendwie nicht in diese Zeit gepasst. Ich bin selbst Atheist, und ich denke auch, dass Wissenschaft und humanistische Bildung die Gesellschaft weiterbringen als Religion, aber ich bezweifle, dass in den 1960 Jahren der Gedanke weit verbreitet war.
Es ist ein spannendes Buch darüber, wie wir alle uns durch unsere Selbstwahrnehmungen von innen und aussen einschränken lassen und die Hoffnung, ein erfüllteres Leben zu führen, wenn wir uns von gesellschaftlichen Normen verabschieden.
Ein wirklich tolles Buch, das weit über die normalen Frauenthemen herausgeht. Eine klare Leseempfehlung für alle, die ungewöhnliche Protagonisten mögen.