Lily hat ihren Mann Adam verloren. Nun ist es bereits ein Jahr her, aber doch fühlt es sich zuweilen an, als wäre es erst kürzlich passiert. Sie hat noch ein Versprechen gegenüber Adam einzulösen: Er hat sie gebeten, ihren früheren besten Freund Josh zu suchen und sich auszusprechen. Sie hat so viele schöne Erinnerungen an Josh aus ihrer Kindheit, aber der furchtbare Streit am Abend vor ihrer Hochzeit und der nachfolgende Kontaktabbruch haben vieles überlagert. Wieso soll sie ausgerechnet jetzt Josh suchen?
Erster Eindruck: Das Cover mit den glänzenden Elementen gefällt mir.
Das Buch spielt auf mehreren Zeitebenen, die u.a. von der Gegenwart bis zwanzig Jahre in die Vergangenheit zurückgehen (der Wechsel der Zeit ist meist gut angegeben).
Die Beschreibungen im Prolog, zu den letzten Stunden von Lilys Ehemann Adam, waren sehr beklemmend, aber auch berührend. Ich bewundere Menschen, die z.B. in Hospizen arbeiten können und an dieser Situation nicht zugrunde gehen. Adam hat Lily das Versprechen abgenommen, Josh zu suchen, die „Sache“ zu bereinigen und sodann ihnen (Josh und Adam) zu vergeben. Was war da los?
Das Kennenlernen von Lily und Josh zwanzig Jahre zuvor war nicht gerade von Liebeswürdigkeit seinerseits gekrönt. Josh hat grossspurig ausgeteilt. Er hat in Heimen und Pflegefamilien sehr schwere Zeiten erlebt – diese Arroganz half ihm bestimmt, den Tag zu überstehen. Einen Tag, dann noch einen Tag…
In der Gegenwart muss Lily herausfinden, wo Josh hingegangen ist, was nicht einfach für sie ist, da sie beide ja keinen Kontakt mehr haben wollten. Aber sie ist es Adam schuldig.
Durch die diversen Rückblenden erfährt man einiges über Lilys Beziehung zu Adam und die Freundschaft zu Josh. Und auch über den ersten Kontakt der beiden Männer in Lilys Leben. Ist es überraschend, wenn ich sage, dass es eine eher unterkühlte erste Begegnung war? Ich denke, nicht.
Für mich war es das erste Buch der Autorin, insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Es hat zuweilen meine Geduld strapaziert, wenn ich dachte, dass sie doch endlich miteinander sprechen sollten, aber dann war ich wiederum sehr berührt von dem Gelesenen. Abschliessend muss ich sagen, dass sich mir der deutsche Buchtitel überhaupt nicht erschliesst. Der englische Titel ist wieder einmal viel besser und hätte sicher auch auf Deutsch gut funktioniert. Der Ausgang der Geschichte war bittersüss – von mir gibt es 5 Sterne.