Lotus ist mittlerweile mein drittes Buch von der Autorin Jennifer Hartmann und was soll ich sagen: Ich bin einmal mehr tief beeindruckt. Diese Autorin hat ein ganz besonderes Talent, traumatische Erlebnisse mit Feingefühl zu erzählen, unvergessliche Charaktere zu erschaffen und selbst in der Dunkelheit Hoffnung, Liebe und sogar Humor zu finden.
Hartmann gelingt es wie kaum einer anderen, schwere Themen so zu verarbeiten, dass sie einem unter die Haut gehen, ohne erdrückend zu sein. Ihre Geschichten sind emotional intensiv, voller Spannung und Tiefgang und dennoch findet sie immer Raum für leise Momente, ein Augenzwinkern oder Romantik. Auch Lotus ist eine solche Achterbahnfahrt der Gefühle: Man lacht, man weint, man leidet mit und am Ende bleibt man berührt zurück.
Im Zentrum steht ein junger Mann, der nach 22 Jahren Gefangenschaft wieder in die Freiheit ist. Aus dem entführten Jungen von damals ist ein 30-jähriger Mann geworden, der seinen Platz in einer Welt sucht, die für ihn längst weitergezogen ist. Besonders bewegend ist dabei die Beziehung zu seinem Bruder, den er kaum kennt, und zur Nachbarin, an die er sich nicht erinnert und doch entsteht zwischen ihnen eine Verbindung, die ebenso heilend wie herzzerreissend ist.
Was Lotus so besonders macht, ist nicht nur die emotionale Tiefe, sondern auch die Balance: Zwischen Trauma und Hoffnung, zwischen Schmerz und Zärtlichkeit, zwischen düsteren Thriller-Elementen und aufkeimender Liebe. Selbst die spicy Momente wirken niemals plump, sondern ehrlich, sanft und bedeutungsvoll.
Für mich war dieses Buch ein weiteres Lesehighlight von Jennifer Hartmann. Jedes ihrer Bücher ist einzigartig, intensiv und berührend. Ich bin dankbar für Geschichten wie diese, die einem zeigen, wie viel Stärke in gebrochenen Menschen steckt, und wie heilsam echte Verbindungen sein können. Leider nur auf englisch verfügbar!