Für mich ist dieses Buch das Highlight des Jahres. Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Geschichte habe ich nach dem Kauf regelrecht verschlungen.
Die Protagonistin ist Ji-won eine junge Koreanerin zweiter Generation in den USA. Der Plot beginnt nachdem der Vater die Familie verlassen hat und die Mutter sogleich einen neuen amerikanischen Freund gefunden hat. Ji-won fühlt sich im Laufe der Geschichte zunehmend missverstanden und unfair behandelt, vor allem durch den neuen Freund der Mutter, aber auch durch andere Personen in ihrem Umfeld und an ihrer Universität. Sie entwickelt sich von einer schüchternen Studentin zu einer radikalen Feministin in dieser patriarchischen Gesellschaft. Dabei schiesst sie über das Ziel hinaus und entwickelt eine Obsession für blaue Augen, die sie in die Kriminalität treibt und an den Rande des Wahnsinns.
Der Spannungsbogen ist perfekt gelungen, Ji-wons Gedankengänge werden realistisch und meistens nachvollziehbar geschildert. An manchen Stellen ist es gewollt nicht mehr nachvollziehbar. Für manche kam das Ende etwas plötzlich, doch es passt zur Geschichte und rundet sie gelungen ab.
Zusammenfassend kann ich diesen Roman allen weiterempfehlen, die gerne etwas mit feministischen Nervenkitzel lesen möchten und der Protagonisten auf psychologischen Abgründe folgen wollen.