Emma und ihre besten Freundinnen Amy und Caroline verunglücken nach dem Junggesellinnenabend vor Emmas Hochzeit mit dem Auto. Caroline und Emma werden verletzt, Amy stirbt bei dem Unfall. Dank ihrem Retter Jack Monroe, der schnell an der Unfallstelle ist, überleben die zwei Frauen. Emma steht, nach dem Tod von Amy, völlig neben sich und bittet ihren Verlobten Richard um eine Verschiebung der Hochzeit. Denn sie fühlt sich ausserstande drei Wochen nach Amys Beerdigung zu heiraten. Emmas Herz ficht einen Kampf gegen ihr Bauchgefühl aus. Plötzlich ist sie sich nicht mehr sicher, ob sie Richard überhaupt heiraten soll. Bis sich ihr etwas enthüllt, das ihr den Boden unter den Füssen wegzieht.
Diese Geschichte ist sehr vielfältig, was die Themen betrifft. Trauer, Freundschaft, Liebe, Verrat, aber auch eine Alzheimererkrankung und die Folgen für die Familie der erkrankten Person werden eingeflochten. Aus all diesen Themen strickt die Autorin eine fesselnde und berührende Geschichte. Die Figur Emma muss mit so viel klarkommen. Es beginnt mit dem Unfalltod ihrer besten Freundin Amy, geht über die Alzheimererkrankung ihrer Mutter und endet bei … doch, das lest ihr am besten selbst.
Der Schreibstil von Dani Atkins ist oft etwas blumig und die Romantik kommt nicht zu kurz. Immer wieder entdeckt man aber auch schöne Wendungen, die sehr viel Tiefe haben. Als Beispiel möchte ich hier einen Satz, den Emma über die alzheimerbedingte Veränderung ihrer Mutter denkt, beifügen: Bis ihr der Schlüssel zur Schatztruhe ihrer Erinnerungen abhandenkam.
Gleich zu Beginn fesselt Dani Atkins den Leser mit einer starken Szene. Die drei Freundinnen, die sich nach einem vergnügten Abend auf den Heimweg machen und einen Unfall haben. Dieser Unfall und die darauffolgenden Ereignisse haben mir Gänsehaut beschert, so realistisch wird die Passage beschrieben.
Betreffend Handlung ist es so, dass immer wieder etwas geschieht, das neu fesselt. Manches sieht man kommen, so wie zum Beispiel die grosse Liebesgeschichte, in die Emma verwickelt ist. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich zum Schluss ganz schön gezittert habe, ob sich Emma so entscheidet, wie ich gehofft habe, dass sie sich entscheidet.
Manchmal hat man den Eindruck, dass fast jede Schwierigkeit, die es im Leben gibt, Emma auferlegt wird. Das wirkt ab und zu etwas unrealistisch. Denn wer verliert schon 3 Wochen vor der Hochzeit durch einen Unfall die beste Freundin, entdeckt Ungereimtheiten, die ich hier nicht verraten kann, hat eine Mutter, die an Alzheimer erkrankt wird und leidet unter Liebeskummer? Allerdings handelt und agiert die Figur Emma nachvollziehbar und ich hätte in vielen Situationen genau so reagiert wie sie.
Wenn man in Sache Glaubwürdigkeit ab und zu mal ein Auge zudrückt, berührt die Geschichte rund um Emma, ihre Familie und Freunde.