Die Wand ist ein Roman, der mich berührt hat und mir sicher lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Geschichte einer Frau, die plötzlich durch eine unsichtbare Wand von der Welt abgeschnitten ist, wirkt wie ein stilles Endzeitszenario – reduziert auf das Wesentliche: das Überleben, die Natur, die Einsamkeit.
Besonders beeindruckt haben mich die Gedankengänge der Erzählerin. Sie regen zum Nachdenken an – über das Leben, über Beziehungen, über das, was wirklich zählt. In dieser Hinsicht ist das Buch sehr gelungen.
Allerdings muss ich auch sagen: Die Spannung hat mir gefehlt. Die Handlung verläuft ruhig, fast monoton, und die Situation wirkt auf mich etwas zu konstruiert.
Das Ende empfand ich als schrecklich – nicht nur wegen der Ereignisse, sondern auch, weil es mich emotional ratlos zurückgelassen hat.
Ein Buch, das nicht leicht zu lesen ist, aber viel Tiefe bietet.