Eine Reise in die Ewige Stadt, eine Vergangenheit, die Spuren hinterlassen hat, eine Prise Italianità, zwei Menschen, die sich in der Harmonie des Tanzens finden, alles verpackt in eine zarte Liebesgeschichte - das klang nach einem wunderbaren Roman. Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen - warum, erzähle ich euch gleich.
Meine Meinung:
Mit diesem Buch habe ich mich von Anfang an schwer getan. Ich weiss nicht genau, woran es lag - wahrscheinlich war es eine Kombination aus mehreren Faktoren -, aber dieser Roman konnte mich nirgendwo richtig packen. Zwischendurch hatte ich immer wieder die Hoffnung, dass mich die Geschichte bald berühren wird, doch so kam es leider nicht.
Der Schreibstil ist durchaus angenehm zu lesen. Die Mischung aus Dialogen, Erzählungen und Beschreibungen finde ich angemessen. Vor allem die Beschreibungen verschiedenster Plätze in Rom haben mir das Gefühl gegeben, mit Letty und Alf vor Ort zu sein. Da ich noch nie in der Ewigen Stadt war, hätte ein Stadtplan sicher noch geholfen, mich ein bisschen besser zurechtzufinden.
Die Geschichte wird (hauptsächlich) abwechslungsweise aus Lettys und Alfs Sicht in der dritten Person beschrieben. Mit den Wechseln der Perspektiven hatte ich keine Mühe, da sie immer angekündigt werden. Durch die Erzählung in der dritten Person haben mir jedoch die Gedanken und vor allem Gefühle der Protagonisten häufig gefehlt - ein Grund wahrscheinlich, warum mich die Geschichte nicht berühren konnte.
Die Handlung ist ganz in Ordnung, konnte mich aber nur an zwei Stellen überraschen. Ansonsten ist die Geschichte recht vorhersehbar. Manchmal dümpelt die Handlung so vor sich hin, manchmal werden Szenen abgebrochen, die endlich etwas Spannung in die Geschichte hätten bringen können. Viele interessante Themen werden angesprochen (Tanzen, schwierige Kindheit, Essstörungen, Depressionen, familiäre Probleme, Prostitution, usw.), die aber allesamt viel zu kurz kommen. Schade!
Ich habe lange gebraucht, um mich mit Letty und Alf anzufreunden. Alf war mir am Anfang sympathischer, Letty wirkte ziemlich unnahbar und kühl. Interessanterweise drehte sich meine Sympathie im Laufe der Geschichte. Letty macht eine ziemlich grosse Entwicklung durch, während ich Alfs Verhalten manchmal total unverständlich fand. Doch ich konnte mich mit keinem Charakter, auch keinem Nebencharakter, wirklich identifizieren. Die Figuren blieben insgesamt ziemlich farblos.
Fazit:
Ein Liebesroman ist für mich ein guter Liebesroman, wenn mich die Geschichte der Protagonisten berührt. Das war bei «Only you - Alles beginnt in Rom» leider nicht der Fall. Ich hatte eine ganz andere Erwartung an dieses Buch und bin ziemlich enttäuscht von der Umsetzung. Deswegen nur zwei Sterne.