Das Buch der andere Sohn von Mohlin&Nystrom, ist ein hervorragender Krimi; und Punkt!
Eigentlich ist damit wirklich alles gesagt. Ich bin absolut begeistert. Klar könnte man denken Ein Kriminalroman und dann gleich über 500 Seiten, ob das nicht etwas zu viel des Guten ist, vor allem bei einem Erstling, aber hier hat es sich gelohnt und ist auch keine Seite langweilig. Ganz im Gegenteil, es braucht jede Seite um das Buch und die Charaktere so aufzubauen wie sie jetzt im Regal stehen.
Der Roman ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Der eine spielt in 2009 und der andere in 2019. In 2019 beginnen wir in den USA und lernen John kennen einen Undercover Agenten vom FBI, der eine nigerianische Drogenmafi auffliegen lässt. Zum Dank bekommt er eine neue Identität. Zum Leidwesen seiner Vorgesetzten will er als Zielland nicht auf die Bahamas sondern nach Sweden, seinem Geburtsland um dort seinem Halbbruder, der seit Jahren unter Mordverdacht steht zu helfen. Hier besteht auch die Verbindung zum Handlungssrang aus 2009. Wir lernen eine reiche Industriellen Familie kennen, deren aufmüpfige Tochter verschwindet. Unter Verdacht der Halbbruder von John.
Der Leser folgt also John nach Schweden, wo dieser mit den Ermittlungen und der Aufarbeitung seiner Vergangenheit beginnt und wo wir miterleben, wie schwer es ist eine falsche Identität aufrechtzuerhalten, wenn man nicht wirklich an einem Ort ein neues Leben beginnt, wo man niemanden kennt. Dieser Teil des Romans war mir sehr sympathisch. John ist nicht der Goldjunge dem alles gelingt und der jetzt die eingestaubte Schwedische Dorfpolizei auf Vordermann bringt, sondern er tritt in ein Fettnäpfchen nach dem anderen und der Schutz seiner wahren Identität ist permanent gefährdet. Dreiviertel des Buches treffen sich die Handlungsstränge und finden beide im Jetzt statt und langsam verdichtet sich die Handlung zum Höhepunkt der einige Überraschungen bereit hält ohne dabei konstruiert zu wirken.
Wie gesagt, einfach ein sehr gelungener Kriminalroman, der sehr gut geschrieben und mit einer schönen Sprache abgerundet ist. Für mich sind keine Wünsche offen geblieben und ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.