Adèle führt ein scheinbar perfektes Leben. Sie ist mit einem Arzt verheiratet, hat einen kleinen Sohn, hat eine gute Figur und einen Job der sie erfüllt. Aber das ist nur die Adèle, welche ihre anscheinenden Freunde sehen und kennen.
Die Adèle mit der wir Leserin*innen mitgehen, ist ganz anders. Diese Adèle will keine Familie, ist nicht verliebt in ihren Mann, hat Sex mit Fremden, oder auch Bekannten, hat eine Kreditkarte im Minus und sie ist gelangweilt in Ihrem Job als Journalistin. Eines Tages kommt durch einen Zufall alles ans Licht. Ihr Ehemann Richard findet sich inmitten von Umzugskartons, die eigentlich in ihr neu gekauftes Haus sollten heraus, dass seine Frau ihn nicht nur betrogen hat, sondern auch ihren gemeinsamen Sohn einfach zu Freunden oder ihrer Mutter geschickt hat, um Männer zu treffen oder um exzessiv zu feiern.
Nun stellt sich die Frage wie es weitergeht. Verlässt Richard Adèle oder umgekehrt? Schaffen die beiden es ein Paar zu bleiben? Kann Adèle ein Leben auf dem Land überhaupt aushalten?
Leïla Slimani hat es geschafft mein Lesen den Emotionen von Adèle anzupassen. Ich die Protagonistin gestresst, hat einen inneren Drang, so habe ich schneller gelesen. Leidet Adèle, hat sich mein Lesetempo verlangsamt.
Immer wieder sagt Adèle, dass sie nie wirklich in Ihren Mann verliebt war, dass sie eigentlich keine Kinder wollte, dass sie nicht verheiratet sein möchte, aber sie das Gefühl hat es gehöre sich so. „Das ist unsere Gesellschaft, welche ihr das einprägt“, könnte man jetzt sagen. Aber ich glaube so einfach kann man es eben nicht abtun, denn ich hatte wirklich den Eindruck, dass dieser Wunsch nach einer Bilderbuchfamilie
von Adèle aus kommt und nicht nur vom Druck von aussen.
Ich bin sehr beeindruckt von diesem Buch.