Das Buch beginnt mit der Entführung der kleinen Marie am Weihnachtsmarkt. Nach und nach tauchen verschiedene Mordopfer auf. Es wird schnell klar, dass der Täter durch mit Hilfe der Toten das Krippenspiel nachstellen will. Aber wie passt die kleine Marie in dieses Muster? Das Jesuskind war doch männlich?
Die Spannung ist bereits am Anfang da und zieht sich auch durch einen Grossteil der Geschichte durch. Ermittelt wird hauptsächlich durch den Psychologen Meiberger, die örtliche Polizei wird als sehr inkompetent dargestellt, die Ermittlungen werden nicht sehr ernst genommen (sehr unrealistisch bei so vielen Toten). Die einzelnen Schritte der Ermittlung gehen Schlag auf Schlag ohne grosse und unnötige Erklärungen. Es ergeben sich immer mehr neue, spannende Wendungen, die einem das Buch nicht mehr weglegen lassen.
Im letzten Drittel der Geschichte lässt die Spannung jedoch drastisch nach und es tauchen immer wieder sehr unrealistische Szenen auf. Das Ende geht viel zu schnell. Man erfährt reihenweise neue Ermittlungsergebnisse und Informationen ohne jegliche Erklärung. Zum Hintergrund des Täters und dessen Taten erfährt man nur sehr wenig. Sein grosses Endspiel wird in wenigen Sätzen abgehandelt. Ich hätte mir gewünscht, dass das Thema «Perchten» etwas mehr behandelt wird.
Die Sprache ist humorvoll und ab und zu mit Unterhaltungen im örtlichen Dialekt ausgeschmückt. Das gefällt mir gut. Erfreulicherweise wurden viele regionale Aspekte in die Geschichte eingebaut. Meiberger finde ich als Charakter sehr sympathisch, seine Darstellung ist gut gelungen.