Der forensiche Phonetiker Auris soll eine Obdachlose Frau zuerst erschlagen und danach 23 mal mit einem Messer auf sie eingestochen haben. Nun sitzt er in der Berliner Haftanstalt.
Jula (ohne i) ist eine junge Podcasterin und Radiomoderatorin, die für ihre Podcasts True Crime Stories recherchiert. So will sie auch die Geschichte um Matthias Hegel (Auris) aufdecken und den unschuldigen Profiler aus dem Gefängnis holen. Ihre Recherchen bringen nach und nach neue Beweise ans Licht, die nicht nur sie in tödliche Gefahr bringen. Überzeugt von Auris Unschuld sucht sie immer weiter und muss bald auch persönlichen Dämonen gegenüberstehen.
Dadurch, dass die Story in 79 kurze Kapitel eingeteilt ist, liest sich die Geschichte angenehm, flüssig und schnell. Der Schreibstil ist locker und gefiel mir ganz gut.
Die Charakterisierung von Jula ist sehr gut gelungen, sie war mir auch von Beginn an sympathisch. Sie ist eine starke junge Frau, die leider schon zu viele schlimme Dinge durchstehen musste. Sie lässt niemals locker und um der Wahrheit Willen riskiert sie sehr viel. Hegel ist zwischendurch ziemlich arrogant, was aber dennoch sehr gut zu seinem Charakter passt.
Julas Vorgeschichte wird zu Beginn des Buches angesprochen und während der Geschichte erfahren wir immer mehr Informationen über ihre Vergangenheit. Aber am Ende ist doch alles anders, oder doch nicht?
Die “Auflösung” des Falls erfolgt Schlag auf Schlag. Einiges fand ich etwas weit hergeholt und da alles sehr schnell “aufgedeckt” wird, auch etwas wirr. Dennoch ist das Ende gut nachvollziehbar.
Gut gelungene Wendungen und Cliffhanger machen das Buch aus und animieren in jedem Fall zum weiterlesen. Klare Leseempfehlung und Daumen hoch.