“Hilfe, mein Baby ist weg! Hier ist nur Blut…” Dieser Notruf einer verzweifelten Mutter geht in der Berliner Notrufzentrale der Feuerwehr ein. Der Anruf bricht ab, ohne jegliche Hinweise auf Name oder Adresse der betroffenen Person. Das LKA ersucht die Hilfe des forensischen Phonetikers Matthias Hegel alias “Auris”. Dieser befindet sich immer noch in U-Haft und zieht die Podcasterin Jula Ansorge zu Hilfe. Diese weigert sich zunächst, doch die Informationen über ihren verschwundenen Bruder, die ihr Hegel möglicherweise geben kann, sind zu verlockend.
Die Spannung des ersten Bandes lässt in keinster Weise nach. Der Schreibstil ist fesselnd, man wird regelrecht in die Tiefe der menschlichen Abgründe hineingezogen. Die Kapitel sind in verschiedene Sichtweisen eingeteilt, sodass man sich immer mittendrin fühlt. Auch die Charakterisierung ist sehr gut gelungen. Ich habe mit Cecile mitgefiebert und Jonathan verachtet. Jula hat sich stark entwickelt, sie ist sehr selbstbewusst geworden, hat ihre Auffassungsgabe verstärkt und sie ist noch ehrgeiziger geworden. Die Dynamik zwischen ihr und Hegel ist sehr gut dargestellt, sie können nicht miteinander aber auch nicht ohne einander. Hegel ist immer noch ein arrogantes Arschloch, aber doch irgendwie sympathisch. Es hat mir gut gefallen, dass etwas mehr über seine Tätigkeit als Phonetiker geschrieben wurde, als im ersten Band. Ein wirklich sehr spannendes Thema.
Aus Paul werde ich allerdings nicht schlau. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mehr hinter seinem Charakter steckt.
Über Moritz haben wir leider nicht viel mehr erfahren. Es folgt wieder ein spannender Cliffhanger am Ende, der Lust auf den nächsten Band macht.
Die Aufklärung des Falls um das entführte Baby war schockierend aber schlüssig.
Einige Male habe ich mich wirklich hinters Licht führen lassen. Ein sehr spannender Thriller mit einigen unerwarteten Wendungen. Ich werde mir auf jeden Fall den nächsten Band kaufen.