Dieses Buch befasst sich schwerpunktmässig mit der fünf Jahre dauernden Beziehung von Romy Schneider und Alain Delon. Die beiden lernten sich 1958 bei Dreharbeiten in Paris kennen. Sie war damals ein Weltstar, berühmt geworden durch die drei “Sissi”-Filme. Er war ein gutaussehender Jungschauspieler, der bestenfalls in Frankreich lokale Bekanntheit genoss. Schnell wurde aus Freundschaft Liebe, Romy verliess ihre Heimat Deutschland, was ihr bis über ihren Tod hinaus übel genommen wurde.
In Paris lebten sie und Alain ein wildes Boheme-Leben. Dabei musste Romy hinnehmen, dass gute Rollenangebote für sie ausblieben und sich ihre Berühmtheit verflüchtigte, während Alain zum neuen Star am Filmhimmel aufstieg. Doch sie liess sich nicht unterkriegen und nahm die Herausforderung an, mit Luchino Visconti, dem eigenwilligen Regisseur, ein schwieriges Theaterstück einzustudieren.
Das Buch folgt den langwierigen Theaterproben, den Streitereien und Versöhnungen der beiden Hauptdarsteller und schweigt sich auch nicht über die dunklen Seiten des Liebespaares aus.
Nach vielen Widrigkeiten fand schliesslich die vielbeachtete Premiere des Stückes “Schade dass sie eine Hure ist” statt. Hinterher sprach Alain die vielzitierten Worte: “Heute Nacht ist Romy die Königin von Paris”.
Kurze Zeit später fand Romy in der gemeinsamen Wohnung einen Strauss Rosen und eine Karte von Alain vor. Darauf stand: “Bin mit Nathalie nach Mexiko. Alles Gute, Alain”.
Trotz des abrupten Endes ihrer grossen Liebe blieben Romy und Alain immer Freund, er beschützte sie vor der gierigen Presse und war immer da, wenn sie ihn brauchte. Er liess sie auch nach schweren Schicksalsschlägen nicht im Stich. So musste sie kurz hintereinander viele Todesfälle in ihrer Familie verkraften. Erst starb ihr Vater, bald darauf die Grossmutter. Ihr Ex-Mann Harry Meyen beging Selbstmord und 1981 passierte die grösste Tragödie, als Romys 14-jähriger Sohn David an einem tragischen Unfall starb. Dieser Verlust brach ihren Lebenswillen, so dass sie am 29. Mai 1982 erst 43-jährig verstarb. Wieder war es Alain Delon, der ihr über den Tod hinaus zur Seite stand, der die Beerdigung organisierte und der alles regelte.
Das Buch ist wunderschön aufgemacht, mit vielen Bildern aus den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren. Es ist akurat recherchiert, der Autor hat sich offensichtlich grosse Mühe gegeben, beiden Charakteren gerecht zu werden.