Paulina begibt sich unbewusst auf die Spuren ihrer Herkunft. Ihre Bekannte Antonia bittet sie nach Wien zu reisen um dort ein unbekanntes Vermächtnis in Empfang zu nehmen. Ihr Glücksbringer, die Schneekugel, ist wie immer auch dabei. Das Vermächtnis besteht aus einem blauen Tagebuch, welche Luzie Kühne verfasst hat. Diese ist 1938 als Halbjüdin von Berlin nach Wien zu ihrer Tante geflüchtet und versucht da Fuss zu fassen. Sie wägt sich in Wien in Sicherheit, die jedoch nicht lange hält. Paulina beginnt in dem Tagebuch zu lesen und verlängert sogar ihren Aufenthalt in Wien hierfür. Was sie zu Beginn nicht weiss, ist das das blaue Buch ihr ganzes Leben verändern wird …
Teresa Simon erzählt die Geschichte in zwei verschiedenen Zeitebenen und als Leser bekommt man so das Gefühl auch im Tagebuch zu lesen. Die Geschichte rund um Luzie ist sehr bewegend beschrieben und führt dazu, dass das Buch nicht mehr aus den Händen gelegt werden möchte. Die Autorin hat mit ‘Die Fliedertochter’ gut rübergebracht, was dazumal auch in Wien geschehen ist. Das Buch ist sehr spannend und gleichzeitig auch traurig. Mich regen solche Geschichten immer wieder zum Nachdenken an und man leidet mit den Einzelschicksalen mit.
Das Buch ist jedem Leser zu empfehlen, der noch mehr geschichtliche Hintergründe verpackt in einem spannenden Roman entdecken möchte.